Erfolgscoach Ancelotti: Der Mister Champions League, der niemals lächelt
Das Gesicht von Carlo Ancelotti ist ein einziges Rätsel. Niemals könnte man von seiner Miene ablesen, ob seine Mannschaft gerade souverän in Führung liegt oder in ein Debakel schlittert. Meist sitzt der Italiener stoisch auf der Trainerbank, das einzige, was sich bewegt, ist sein Kiefer, wenn er wie üblich einen Kaugummi malträtiert.
Wer sich diesen kauzigen Carlo Ancelotti aus der Po-Ebene auf die Trainerbank setzt, der kriegt freilich mehr als nur einen Stoiker. Die Klubs, die auf den 64-Jährigen setzen, bekommen vor allem den internationalen Erfolg. Nicht von ungefähr ist Ancelotti mit vier Triumphen der Rekordcoach in der Champions League.
Am Mittwoch stellte der Mister Champions League eine weitere Bestmarke auf. Durch den glücklichen Sieg von Real Madrid gegen Manchester City im Elfmeterschießen zog Ancelotti zum elften Mal in seiner Karriere in ein Semifinale der Königsklasse ein - kein Trainer war erfolgreicher als der Mann aus der Po-Ebene.
Die Bilanz von Ancelotti kann sich sehen lassen: 1999 war er zum ersten Mal in der Runde der letzten vier, damals betreute er Juventus Turin.Mit dem AC Milan, mit dem er zwei Mal die Champions League gewann (2003,2007) stand er vier Mal im Halbfinale. Auch als Coach des FC Bayern schaffte es der Italiener einmal bis ins Semifinale.
Mit Real Madrid sicherte er sich 2014 und 2022 die Champions-League-Trophäe, heuer führte er die Königlichen zum fünften Mal ins Semifinale. "Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft", sagte er nach dem Aufstieg gegen Manchester City und verzog am Ende doch noch seine Miene für einen kurzen Moment zu einem zufriedenen Lächeln.
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