Nagelsmann lässt die Deutschen wieder vom Sommermärchen träumen
Mit der Bestellung von Julian Nagelsmann zum neuen Bundestrainer ist die Hoffnung zurückgekehrt. Die Hoffnung einer ganzen Nation auf das nächste Sommermärchen bei der Heim-EURO im kommenden Sommer. Der Start in die neue Ära ist schon einmal geglückt, Deutschland besiegte im ersten Spiel unter dem neuen Trainer die USA mit 3:1. „Das war ein richtig guter Beginn und macht Lust auf mehr“, sagte Sportdirektor Rudi Völler zufrieden.
Er hatte Nagelsmann schon vor dessen Debüt als „Glücksfall“ bezeichnet. Nun befand Völler: „Es gab schon ein paar gute Ansätze. Das war eine gute Woche und eine gute Stimmung.“ Abgeschlossen wurde sie in Hartford vor 37.743 Zuschauern mit Toren von Kapitän Ilkay Gündogan, Torjäger Niclas Füllkrug und Jungstar Jamal Musiala nach dem Rückstand durch Christian Pulisic in einer noch offenen ersten Hälfte. „Wir haben verdient gewonnen. Wir waren fußballerisch sehr gut. Am meisten gefallen hat mir aber, dass wir ruhig geblieben sind nach dem 0:1, nicht hektisch geworden sind, nicht zusammengebrochen sind“, analysierte Nagelsmann nach seinem Debüt.
Es war ein Spiel mit mehreren Gewinnern, vom herausragenden Gündogan über Torgarant Füllkrug bis hin zum Ruhe ausstrahlenden Rückkehrer Mats Hummels. Der größte Gewinner aber war Nagelsmann. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie langer Anreise und Zeitunterschied gelang es ihm mit nur vier Trainingstagen, dem Team eine neue Spielidee im 4-2-2-2-System mit Ball und einem 4-2-3-1 gegen den Ball zu vermitteln.
Von Seiten der Spieler gab es nur Lob für den neuen Coach. „Wir registrieren, dass da jemand vor uns steht, der ein autoritäres, gutes Auftreten hat“, sagte etwa Füllkrug. „Es war eine Art und Weise von Fußball, die etwas anders ist. In der Kürze der Zeit haben wir echt viele gute Sachen gemacht“, ergänzte Gündogan.
„Er ist ein Trainer, der sehr viele Ideen hat, der sehr ambitioniert ist“, beschrieb Füllkrug seinen neuen Chef. Der wiederum bestätigte das prompt: „Mir ist schon wichtig, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben.“
Während in der Heimat Aufbruchstimmung herrscht, ist Nagelsmann bemüht, den Ball flach zu halten: „Jetzt haben wir ein Spiel gewonnen. Und es wäre ganz gut, wenn wir auch noch das zweite gewinnen.“ Bereits in der Nacht auf Mittwoch geht es in Philadelphia gegen Mexiko.
Pause gönnte Nagelsmann seinen Spielern keine: „Einen halben Tag frei gebe ich ihnen nicht. Vielleicht mal ein Stündchen. Wir sind jetzt auch nicht zum La-Paloma-Pfeifen da.“ Er weiß: Bis zum Sommermärchen ist es noch ein weiter Weg.
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