Nach rassistischen Ausschreitungen: "Das sind keine Austria-Fans"

Fu§ball, FC Flyeralarm Admira - Austria
Die Wiener bezogen nach dem Vorfall in der Südstadt klar Stellung. Und präsentiert sich vorübergehend in Regenbogenfarben.

Es waren Szenen, die die violette Freude über den fixierten Platz in der Meistergruppe trübten. Nach dem 2:1-Auswärtssieg der Austria gegen die Admira am Sonntag fielen einige Austria-Anhänger mit gewaltbereitem Verhalten auf. So wurde etwa der dunkelhäutige israelische Admira-Profi Joseph Ganda beleidigt, die teilweise maskierten Männer hätten zudem in einen Admira-Fansektor eindringen wollen.

Die Austria meldete sich am Tag danach zu Wort und bezog klar Stellung: "Das sind keine Austria-Fans. Wir verurteilen diese Vorfälle auf das Schärfste und distanzieren uns klar davon. Das sind Menschen, die eine Plattform suchen, die wir ihnen nicht geben dürfen. Sie schaden der gesamten Fußball-Community", heißt es von Seiten des Vereins.

Fu§ball, FC Flyeralarm Admira - Austria

Die Austria in Regenbogenfarben

Der betreffenden Gruppierung sei schon von Jahren der Fanklub-Status aberkannt worden. "Die Personen haben bei Heimspielen der Austria Hausverbot, auswärts wird ihnen der Zutritt zum Gäste- bzw. Austria-Sektor verwehrt." So sei selbst der Klub schon mehrmals zum Ziel dieser Anhänger geworden: "Ein Austria-Mitarbeiter wurde zusammengeschlagen, eigene Spieler wurden rassistisch beleidigt."

Sportdirektor Manuel Ortlechner hatte sich bereits nach dem Schlusspfiff bei Admira-Kapitän Leitner und dem angegriffenen Ganda entschuldigt. "Wir sehen uns heute einmal mehr in der Verantwortung, klar Stellung zu beziehen und Flagge zu zeigen", heißt es von der Austria weiter. Als weiteres Zeichen wird man in den nächsten Tagen auf Social Media die Regenbogenfarben präsentieren. So wurde etwa auch das Wappen eingefärbt.

Die Wiener richteten zudem einen Appell an die Politik: "Wir brauchen einen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Inneres, der Exekutive, der Bundesliga und allen Vereinen: Wir können dieses gesellschaftliche Problem nur gemeinsam in den Griff bekommen. Das ist ein laufender Prozess, den wir jetzt noch vehementer vorantreiben werden", erklärt Vorstand Gerhard Krisch.

Kommentare