Nach Europacup-Enttäuschung: Austria und Sturm in der Liga sieglos
Sturm Graz hat nach dem bitteren Europacup-Aus unter der Woche auch am Sonntag in der Bundesliga Punkte liegen gelassen. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer kam in der 15. Runde bei SCR Altach über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus und verlor damit Boden auf Tabellenführer Red Bull Salzburg. Die Steirer haben mit 32 Punkten als Zweite nun vier Zähler Rückstand auf den Meister. Auch keinen Sieger gab es zwischen der WSG Tirol und Austria Wien, die Partie endete 0:0.
- SCHAUPLATZ INNSBRUCK
Es ist noch nicht lange her, da hatte das Tiefstapeln rund um die WSG Tirol Methode. Der Klub wäre der "größtmögliche Außenseiter", betonte Trainer Thomas Silberberger bei jeder Gelegenheit und hielt fest: "Für uns geht es immer nur um den Klassenerhalt."
WSG TIROL – AUSTRIA WIEN 0:0
Gelbe Karten: Ertlthaler bzw. Drame.
WSG: Oswald - Ranacher, Bacher, Behounek, Schulz - Sulzbacher, Müller, Blume (85. Okungbowa) – Ogrinec (64. Prica) – Prelec (74. Rogelj), Sabitzer (74. Ertlthaler).
Austria: Früchtl - Ranftl, Handl, Meisl, Martins - Braunöder, Fischer – Jukic (62. Gruber), Fitz, Polster (69. Keles) – Dovedan (62. Drame).
Zuletzt waren in Tirol anderer Töne zu vernehmen gewesen. Nach einer Serie von drei Siegen in Folge ließ Silberberger die untere Tabellenhälfte links liegen und gab die Marschroute vor. "Ein Sieg gegen die Austria, dann überwintern wir in den Top 6."
Diese Mission konnte die WSG zwar nicht erfüllen, mit dem torlosen Remis gegen die Austria bleibt das Überraschungsteam aber in der oberen Tabellenhälfte.
Schnell nach vorne
Die Hausherren fanden die erste hochkarätige Chance vor. Nach einer Minute tauchte Sulzbacher allein vor Früchtl auf, der Austria-Goalie konnte aber zur Ecke klären. Auf der Gegenseite gab Fitz den ersten gefährlichen Torschuss ab, sein Schlenzer vom 16er ging knapp am Gehäuse vorbei.
WSG Tirol bereitete der Austria meist dann Probleme, wenn sie den Ball geradlinig und schnell nach vorne spielten. Nach einem Corner für die Austria hätte diese Überrumpelungstaktik fast funktioniert. Sulzbacher schoss übers Tor (17.).
Auf der Gegenseite patzte Abwehrchef Behounek und Jukic konnte allein Richtung WSG-Tor ziehen. Sein Schuss fiel aber zu zentral und zu schwach aus.
Die besseren Chancen fanden weiter die Hausherren vor. Unmittelbar vor der Pause landete ein Volley von Blume über dem Tor. Nach dem Seitenwechsel gelangen der Austria immer seltener Entlastungsangriffe und die WSG diktierte mehr und mehr das Geschehen. Allein im Strafraum fehlte die nötige Durchschlagskraft. Schulz brachte aus fünf Metern zu wenig Druck auf den Kopfball (72.), ein Schuss des eingewechselten Rogelj wurde zur Ecke abgefälscht.
Im Finish wurde es noch einmal turbulent, weil beide Teams plötzlich mit offenem Visier agierten. Für die Austria hatte Braunöder den Matchball am Fuß (88.), bei den Tirolern kam Ertlthaler in aussichtsreicher Position zum Abschluss, scheiterte aber an Goalie Früchtl (89.).
Am Ende können wohl beide Mannschaften mit dem Punkt gut leben.
- SCHAUPLATZ ALTACH
Drei Tage nach dem historischen Europacup-Frust hat Sturm Graz in der Bundesliga ein Erfolgserlebnis verpasst. Die Steirer kamen am Sonntag beim SCR Altach nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und verloren damit den direkten Anschluss zu Salzburg.
SCR ALTACH - STURM GRAZ 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 (11., Elfmeter) Kiteishvili, 1:1 (15.) Nuhiu.
Gelbe Karten: Edokpolor, Nuhiu bzw. Gazibegovic, Schnegg, Ajeti.
Altach: Casali - Strauss, Zwischenbrugger, Edokpolor – Jurcec (90. Aigner), Jäger, Haudum (46. Nimaga; 95. Abdijanovic), Bukta – Bischof (82. Amankwah), Tibidi – Nuhiu.
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Schnegg – Hierländer (64. Ljubic), Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (72. Ajeti), Prass (64. Horvat) – Emegha (71. Jantscher), Böving (82. Sarkaria).
Der Serienmeister liegt nach 15 Runden und ein Spiel vor der Winterpause vier Punkte vor Verfolger Sturm. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer hielt aber die Serie von nun zehn ungeschlagenen Ligaspielen aufrecht.
Otar Kiteishvili brachte die Grazer vor 7.134 Zuschauern mit einem Foulelfmeter in Führung (11.), zuvor hatte der VAR einen Freistoßpfiff von Schiedsrichter Manuel Schüttengruber korrekterweise revidiert.
Den starken Altachern gelang aber die schnelle Antwort, Atdhe Nuhiu traf per Flugkopfball zu seinem achten Saisontor (15.). Kurz vor Schluss nahm Schüttengruber einen Treffer von Sturm-Angreifer Albian Ajeti nach Ansicht der Videobilder wegen eines vermeintlichen Foulspiels zurück (75.).
Die Vorarlberger haben als Neunter nun 15 Punkte auf dem Konto, vier mehr als Tabellenschlusslicht Hartberg.
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