Nach dem historischen Titel: Neapel-Trainer Luciano Spalletti geht

Nach dem historischen Titel: Neapel-Trainer Luciano Spalletti geht
Der 64-Jährige führte die Süditaliener zur ersten Meisterschaft seit 1990 und hört ein Jahr vor Vertragsende auf.

Aurelio de Laurentis bestätigte am Sonntag beim Sender RAI ein offenes Geheimnis. Das klang dennoch einigermaßen dramatisch. „Spalletti ist ein freier Mann“, sagte der Präsident des italienischen Fußballmeisters SSC Napoli. Luciano Spalletti will nicht mehr.
„Spalletti hat mir mitgeteilt, dass seine Zeit hier endet und mich gebeten, den Verein verlassen zu können“, sagte de Laurentiis. „Er will ein Sabbatical einlegen. Trotz gültigen Vertrages werde ich seine Entscheidung respektieren.“

Etliche Abgänge drohen

Der Vertrag des 64-jährigen Spalletti wäre noch ein Jahr gelaufen. Er hat seinen Job 2021 begonnen und Neapel diesen Sommer zur ersten Meisterschaft seit 1990, seit der Ära von Diego Maradona, geführt.
Laut Medienberichten soll es aber auch zu Aufassungsunterschieden bezüglich der künftigen Ausrichtung gegeben haben. Nach dem sportlichen Erfolg droht der Ausverkauf. Denn etliche Spieler, die unter Spalletti überrascht haben, sind heiß umworben. So drohen die Abgänge des südkoreanischen Verteidigers Min-Jae Kim, des georgischen Flügelflitzers  Khvicha Kvaratskhelia oder von Victor Osimhen, der Nigerianer wurde italienischer Torschützenkönig.

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Neapel-Präsident Aurelio de Laurentiis überreichte Papst Franziskus ein Trikot dessen Landsmanns und Neapel-Helden Diego Maradona


Eigentlich sollte die Trennung erst nach dem letzten Spiel am Wochenende bekannt  gegeben werden. Doch jetzt preschte der 74-jährige Klubchef schon nach dem 2:2 gegen Bologna vor.  „Er sagte mir, dass er lieber ein Sabbatjahr machen würde.“


Neapel hatte sich erst im Sommer von alten Haudegen wie Insignie oder Mertens getrennt. Damals wurde der Präsident von den Ultras dermaßen angefeindet, dass de Laurentiis unter Polizeischutz gestellt wurde. Jetzt sagte er:  „Wir wurden einige Spieler los, die als wichtig gegolten hatten. Ich aber wusste, dass deren Zeit in Neapel abgelaufen war. Dann wurde ich gefragt, was für Ziele der Klub erreichen könne. Ich sagte: Scudetto. Das war ein Schock für alle – auch für Trainer Spalletti, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wen wir alles holen würden.“

Nachfolger Nagelsmann?

Jetzt muss der Boss einen neuen Trainer holen. Auf der Gerüchtebörse werden viele bekannte arbeitslose Coaches gehandelt. Darunter auch Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

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