Nach Dakas Gala: Geht Salzburg in Neapel volles Risiko?

FUSSBALL: TIPICO-BUNDESLIGA / GRUNDDURCHGANG: SV MATTERSBURG - RED BULL SALZBURG
Patson Daka erzielte beim 3:0 in Mattersburg alle Tore. Bietet Trainer Marsch in der Champions League nun drei Stürmer auf?

Das Motto dürfte vor dem Champions-League-Gruppenspiel bei der SSC Napoli gelautet haben: "Nur nicht verletzen, wir haben eh schon genug verletzte Spieler!" Und dieses wurde von den Salzburger Spielern in Mattersburg perfekt umgesetzt. Obwohl man so gut wie jedem Zweikampf so gut es ging auswich, reichte es am Samstag in der Bundesliga beim Nachzügler zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg.

Drei Punkte, drei Treffer von Patson Daka und gesparte Kräfte drei Tage vor dem allerdings vierten CL-Gruppenspiel - für die Salzburger ist der Samstag also nach Plan verlaufen. Der Tabellenführer feierte in der 13. Runde den elften Sieg - dank Mattersburger Unterstützung (die Burgenländer halfen bei allen drei Treffern mit), dank der Treffsicherheit des Stürmers aus Sambia und dank Keeper Carlos Coronel, der von Spiel zu Spiel besser wird.

"Der Matchplan von Mattersburg hat es uns sehr schwer gemacht", meinte Salzburg-Coach Jesse Marsch. Die - wie sie der US-Amerikaner beschrieb - "konservative", also konsequent defensive Spielweise des Nachzüglers bremste die offensiven Bemühungen der Salzburger, die trotz gut 70 Prozent Ballbesitz nur zu ganz wenigen Möglichkeiten kamen, auch weil sie ungewohnt passiv agierten.

Drei davon nutzte Daka, zwei seiner drei Tore waren Abstauber. "Kein Tor ist leicht zu erzielen, als Stürmer musst du immer wissen, wo du stehst", sagte der Legionär aus Sambia. Für ihn waren es die Treffer 10, 11 und 12 in dieser Bundesliga-Saison, mit WAC-Torjäger Shon Weissman und Teamkollegen Erling Haaland führt er die Torschützenliste an.

"Es ist super für Patson. Es ist nicht einfach für ihn, wir haben in den wichtigsten Spielen mit Hwang und Haaland gespielt. Aber er ist mitten in einer super Saison", lobte Marsch den 21-Jährigen, der im Vergleich mit Haaland 15 (!) Spielminuten weniger pro Ligator gebraucht hat (50:65). "Ich bin immer bereit für die Startelf. Aber wenn nicht, dann respektiere ich die Entscheidung des Trainers", betonte der jüngste Spieler in der Salzburger Grundformation am Samstag.

Trotzdem könnte er am Dienstag vorerst auf der Bank sitzen. Denn normalerweise setzt Marsch auf eine 4-2-2-2-Grundordnung. Und in den großen Spielen bekleideten bisher immer Haaland und Hwang die beiden Stürmerpositionen, sofern sie wie aktuell fit waren. Aber Marsch öffnete Daka eine Hintertür: "Vielleicht beginnen wir wieder mit drei Stürmern. Das hat im ersten Spiel gegen Napoli schon ganz gut geklappt."

Die Partie am Dienstag (21.00 Uhr) ist im Kampf um den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League ganz sicher von vorentscheidender Bedeutung, nur mit einem Sieg würde Österreichs Meister die realistischen Chancen wahren. Marsch ließ keinen Zweifel über seinen Glauben aufkommen: "Wir sind bereit für Dienstag."

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