Nach Attacke auf Referee: Der Klub des Täters zieht sich zurück

Nach Attacke auf Referee: Der Klub des Täters zieht sich zurück
Der deutsche Kreisliga-Klub FSV Münster zog Konsequenzen aus dem Angriff seines Spielers auf den Unparteiischen.

Die Fußball-Amateurmannschaft des FSV Münster meldet sich nach einer Prügelattacke gegen einen Schiedsrichter aus dem laufenden Spielbetrieb ab. Nach übereinstimmenden Medienberichten zieht der hessische Kreisliga-Klub damit die Konsequenzen aus dem Vorfall vom Wochenende, der in Deutschland für Aufsehen gesorgt hat.

Zudem erhält der Spieler, der den Referee bewusstlos geschlagen hatte, nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Hans-Peter Samoschkoff ein lebenslanges Hausverbot. Der Spieler, der den 22-jährigen Referee niedergeschlagen habe, habe seinen Fehler inzwischen eingesehen: "Er kann sich vor Gericht entschuldigen, aber hier ist die Zeit für ihn vorbei", sagte Samoschkoff dem Radiosender Hit Radio FFH.

Der Sender erreichte auch den Vater des Opfers. Seinem Sohn gehe es "den Umständen entsprechend gut", er habe aber noch sehr starke Schmerzen. Auf ein mögliches Comeback angesprochen erklärte der Vater, er werde "sehr große Angst" haben, wenn sein Sohn wieder auf dem Platz stehe. Seine Forderung lautet: "Der Schiedsrichter muss wieder eine Respektsperson sein."

Lebenslange Sperren gefordert

Der Unparteiische war am Sonntag in der Partie Münster gegen TV Semd in der C-Liga Dieburg von einem Spieler der Gastgeber bewusstlos geschlagen worden und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Dort wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. 

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat eine lebenslange Sperre für Täter gefordert, die Referees bewusstlos prügeln. Auch der Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, Stefan Reuß, hatte die Attacke verurteilt: "Wir sind schockiert über diesen neuerlichen Vorfall körperlicher Gewalt gegen unsere Schiedsrichter in Münster. Leider reißen die Meldungen von verbaler und körperlicher Gewalt gegen Schiedsrichter in jüngster Zeit nicht ab."

 

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