„Bin in Monaco nicht gescheitert“

Noch nicht fit: Barazite braucht etwas Zeit.
Der Niederländer soll der Austria im Frühjahr noch mehr Esprit verleihen.

So wie die Austria im Herbst gespielt hat, kann sie auch ohne mich Meister werden.“ Jetzt ist er aber zurückgekehrt, dieser Nacer Barazite, der in Monaco ein Jahr lang sein Glück suchte und nicht fand. „Aber die Austria kann auch mit mir Meister werden“, lacht er verschmitzt. Er ist endlich wieder zurück. Dort, wo er sich wohlfühlt. In Wien, bei der Austria. „Wien ist eine tolle Stadt, auch wenn ich mich über Monaco nicht beklagen darf.“

In Monaco fühlt er sich nicht gescheitert. „Der Grund dafür, warum ich nie gespielt habe, ist ganz einfach. Ich habe vom Trainer nie eine ehrliche Chance erhalten. Dann hast du es eben sehr schwer bei einem neuen Klub.“ Angebote aus der Deutschen Bundesliga waren für den Niederländer kein Thema. „Man will ja zu einem guten Verein wechseln, so wie es letztes Jahr Junuzovic mit Werder Bremen gelungen ist. Für mich war schnell klar, dass ich zur Austria will.“

In Wien wohnt er noch im Grand Hotel, die Suche nach einer Bleibe dürfte bald ein Ende haben. „Wir haben etwas im 2. Bezirk gefunden für die nächsten drei Monate.“ Sein Vertrag läuft vorerst bis zum Saisonende, danach liegt es an der Austria, die Option zu ziehen. Entweder kehrt Barazite schon im Sommer nach Monaco zurück, oder er bleibt der Austria erhalten. „Gleich wieder im nächsten Winter werde ich sicher nicht wechseln.“

Fitness-Rückstand

Bei Monaco kam er im letzten Jahr auf 196 Einsatz-Minuten. Kein Wunder also, dass ihm aufgrund der mangelnden Spielpraxis die nötige Fitness noch fehlt. „Diese spezifische Match-Fitness bekommst du eben nur mit Spielen und nur ganz schwer im Training. Ich will mich Schritt für Schritt herantasten und verbessern.“ Ein Derby-Einsatz gegen Rapid von Beginn an hält er selbst nicht für die klügste Idee. „Ich bin zwar kein echter Joker, aber wenn ich ins Spiel komme, dann möchte ich gleich ordentlich einschlagen.“ Der Kontakt zu den violetten Kollegen ist dank Twitter nie richtig abgerissen, mit einem Seitenblick hat der 22-Jährige die Veilchen auch von Monaco aus stets beobachtet. Kapitän Manuel Ortlechner, der den Doppelpass mit den neuen Medien perfekt beherrscht, erhofft sich einiges von seinem neuen Ex-Kollegen. „In Sachen Fitness muss er noch aufholen, aber das Fußballspielen hat er in Monaco nicht verlernt, wie wir gleich in den Trainings gesehen haben. Er hat eine sensationelle Technik und eine gute Grundgeschwindigkeit.“

Mit Barazite soll das violette Angriffsspiel noch stärker und weniger berechenbar werden. Ziel ist nicht nur der Titel, sondern auch der Einzug in die Champions League. „Das will doch jeder Fußballer erreichen.“ Und dann könnte die Austria für ihn abermals zum Sprungbrett werden. Und vielleicht landet Barazite dann endlich dort, wo er schon hinwollte.

Kommentare