„Ich werde für die Jungen da sein“

Branko Boskovic Präsentation Rapid Helmut Schulte Peter Schöttel
Der alte neue Rapidler ist Routinier und Zukunftshoffnung in Personalunion.

Branko Boskovic reiht sich ein in die Liste der prominentesten Rapidler, die noch einen zweiten Anlauf in Hütteldorf nehmen. Wie positiv der Mittelfeldspieler aus Montenegro seit 2010 in Erinnerung geblieben ist, und wie hoch dadurch die Erwartungen sind, zeigt die Begrüßung bei der Mitgliederversammlung. „Es gab stehende Ovationen. Die 600 Fans haben ihn frenetisch gefeiert. Branko tut das gut“, erzählt Trainer Peter Schöttel. „So viel Herzlichkeit hat mich berührt. Wie werden das Maximum geben, um die Fans wieder glücklich zu machen“, verspricht Boskovic.

Aber macht sich die zweite Halbzeit beim 32-Jährigen auch bezahlt? Während Hans Krankl nach den Erfolgen bei Barcelona in Grün-Weiß von 1981–1986 wieder traf, verlief das Comeback von Andreas Herzog (2002/’03) enttäuschend. Der erfolgreichste Rückkehrer freut sich über das Da Capo mit Boskovic am meisten. Steffen Hofmann fand nach einem halben Jahr bei 1860 München (2006) sein Glück wieder in Wien und meint: „Die Entscheidung für Boskovic war sehr gut. Er wird für uns wieder wichtig werden.“

In 122 Spielen (mit 24 Toren) war der Edeltechniker dreieinhalb Jahre lang der kongeniale Partner von Hofmann. „Trainer Pacult hat damals als Erster diese spezielle Verbindung zwischen Steff und mir entdeckt. Es wird jetzt wieder so funktionieren“, versichert der 30-fache Teamspieler, der aber nach der Rückkehr aus Washington noch nicht voll fit ist: „Eine Woche Vorbereitung oder zwei Spiele über 90 Minuten fehlen vielleicht noch. Ich weiß daher noch nicht, ob ich gleich im Derby von Beginn an spielen werde.“

So wie früher

Der Ausblick ist jedenfalls positiv: „Die Qualität im Team ist so groß wie früher. Was damals Korkmaz und Kavlak waren, sind jetzt Sabitzer und Wydra. Ich glaube nur, dass im Herbst einige der Jungen durch die vielen Spiele zu früh Verantwortung übernehmen mussten.“

Dort, wo im Sommer die nur finanziell lukrative Doppelbelastung ihren Ausgang nahm, lebt die Familie: „Meine Frau kommt aus Novi Sad. Wenn im Sommer die Schule für meinen Sohn Uros endet, werden sie vielleicht nachkommen.“ Bis dahin spielt Boskovic auf dem Feld den Papa: „Ich werde für die Jungen da sein. Sie sollen sich auf dem Rasen wohlfühlen, ich kann mit meiner Erfahrung die Verantwortung tragen. Die Mannschaft ist ja auch mit mir noch jung.“

Konkret wird sie im Schnitt um ein Jahr älter: Der 32-Jährige soll im Zentrum den 21-jährigen Nürnberg-Legionär Ildiz ersetzen. Schöttel stellt klar, dass er in Boskovic den gewünschten Führungsspieler sieht: „Er soll so dominant auftreten, dass sich dadurch auch unser Spielstil ändert.“ Das heißt auch: Weniger Ballkontakte (Ildiz hatte mit 89 den höchsten Schnitt), dafür mehr Überraschungsmomente.

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