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Alan Shearer ist mit 260 Toren Premier-League-Rekordschütze und feierte im Mai in der Ehrenloge des St James’ Park, dass Newcastle die Rückkehr in die Champions League fixiert hat. Am Mittwoch kehrt die Champions League zurück in den St. James’ Park. Für das Spiel gegen Paris SG hätte der Klub das Stadion zwei Mal ausverkaufen können, so groß war der Ansturm auf die Tickets. Der Verein ist ein wichtiger Teil der Stadt. Die „Geordies“, so werden Dialekt und Einwohner der Stadt genannt, erkennen den Klub nach langen Jahren des Abstiegskampfes nicht mehr wieder.
Aber auch außerhalb der Stadt ist das Auftauchen eines neuen Mitspielers erfrischend. Arsenal, Chelsea, Liverpool, Manchester City, Manchester United und Tottenham – das sind die sechs englischen Klubs, die seit dem Abschied von Newcastle in der Champions League gespielt haben. Nur Sensationsmeister Leicester ist kurz in die Phalanx eingebrochen.
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Der langjährige Eigentümer Mike Ashley hat den Verein, der in seinem Besitz zwei Mal abgestiegen ist, im Oktober 2021 verkauft. Hinter dem Konsortium steckt zu 80 Prozent der Staatsfonds Saudi-Arabiens, jenes Land, das wegen grober Verstöße gegen Menschenrechte schwer in der Kritik steht.
Für viele Fans in Newcastle war der Verkauf an die Saudis eine Schande. Doch damit wurde der Geldhahn aufgedreht, rund 300 Millionen kosteten neue Spieler wie der schwedische Stürmer Isak oder der portugiesische Spielmacher Bruno Guimarães. Der Königstransfer im Sommer war Sandro Tonali – der 23-Jährige wurde für 70 Millionen vom AC Milan geholt und ist damit der teuerste Italiener der Geschichte. Zudem kam mit Tino Livramento von Southampton um 37,2 Millionen ein 20-jähriger Hoffnungsträger. Von Absteiger Leicester wurde um 44 Millionen der 25-jährige Harvey Barnes geholt. Zuletzt kam Joelinton nach seiner Verletzung wieder ins Spiel. Der 27-jährige Brasilianer war 2016 bis 2018 an Rapid verliehen, ehe ihn Hoffenheim 2019 um 45 Millionen Euro nach Newcastle verkaufte.
Der Staatsfond hat für die Vereine in Saudi-Arabien die großen Namen für Feld und Bank geholt. In Newcastle wurde als Trainer Eddie Howe auf die Bank gesetzt, der 45-Jährige ist ein profunder Kenner des englischen Fußballs, bekannt als Trainer mit attraktiver Spielweise und hat bei Bournemouth acht Jahre lang einen Underdog in der Premier League gehalten.
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Erzrivale Katar
Jetzt kommt in der Champions League just der Vorzeigeklub für Katar, dem Land, das Saudi-Arabien als Vorbild für Sportwashing (Imageverbesserung durch Sport) diente. Insider berichten davon, dass der Quasi-Neuling aus England höllisch aufpasst, dass er nicht vom Champions-League-Dauergast aus Frankreich über den Tisch gezogen wird.
Nach der großartigen abgelaufenen Saison wurde diese Spielzeit schon über einen möglichen Absturz gemunkelt, denn in den ersten vier Spielen gelang bei drei Niederlagen nur ein Sieg. Aber mit zuletzt drei Siegen in Folge steht Newcastle schon wieder auf Platz acht und hat Manchester City aus dem Ligacup geworfen.
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