Für rund 92 Prozent davon sind alleine vier Vereine verantwortlich. Erst im Juni privatisierte das Sportministerium des Wüstenregimes die von ihm verwalteten Erstligisten Al-Ahli, Al-Hilal, Al-Ittihad und Al-Nassr. Klubs, an denen zu 75 Prozent der saudische Staatsfonds (PIF) beteiligt ist. Insgesamt geht es dabei um knapp eine Billion Euro. Geld spielt also tatsächlich keine Rolle.
Und so hoch die Ausgaben sind, so groß sind auch die Erwartungen und Ziele: Bis 2030 soll die Pro League einige der weltweit umsatzstärksten Vereine stellen. Um damit dann auch den Einfluss Saudi-Arabiens zu erhöhen.
Einkaufstour in England
Besonders die Premier League fühlt sich zum Liga-Start vom saudischen Kaufrausch bedroht. Bisher wechselten zehn renommierte Spieler aus England nach Saudi-Arabien. Neben Firmino oder Riyad Mahrez (ManCity) etwa auch Kalidou Koulibaly (Chelsea) und Ex-Liverpool-Kapitän Jordan Henderson. City-Trainer Pep Guardiola, der mit seinem Team in der letzten Saison das historische Triple holte, fürchtet deshalb um die Dominanz der englischen Klubs. "Das wird noch mehr werden, und deshalb müssen wir vorsichtig sein", sagt Guardiola. Dass Manchester City indes seit Jahren vom Emirat Abu Dhabi mit Millionen bezuschusst wird, gehört freilich ebenso zur Wahrheit dazu. "Wir müssen wohl lernen, damit zu leben", sagt Liverpool-Coach Jürgen Klopp.
Und noch ist die saudische Liga ohnehin weit davon entfernt, in die Sphären der Premier League vorzudringen. Insgesamt flossen bis dato knapp 1,9 Milliarden Euro in neue Spieler und damit fast genauso viel wie in Italien, Deutschland und Frankreich zusammen. Einzig Spanien findet sich bei den Transfer-Ausgaben bereits hinter Saudi-Arabien wieder. Die deutsche Bundesliga verschaffte sich erst mit dem Rekord-Transfer von Harry Kane wieder etwas Abstand.
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Altstars in der Wüste
Doch die Pro League sucht und findet nicht nur in England bekannte Gesichter, auch in anderen Top-Ligen wurde eingekauft. So wechselte Ex-Real-Star und Weltfußballer Karim Benzema ebenso in die Pro League wie Sadio Mane, der die Bayern nach nur einem Jahr wieder verließ. Sie alle eint, dass sie über 30 Jahre alt und damit bereits in einem fortgeschrittenen Fußballer-Alter sind.
Im Schnitt beträgt das Alter aller saudischen Zugänge 26,7 Jahre. In Europa wird da deutlich jünger eingekauft. In England kommen die neuen Spieler auf ein Durchschnittsalter von 24,3 Jahren, in Deutschland sind es sogar nur 23,3. Nicht nur da sieht die saudische Pro League im Vergleich noch eher alt aus.
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