ÖFB-Star Gregoritsch: "Das Nationalteam ist eine Familie geworden"

13 Jahre lang hat Michael Gregoritsch zuletzt in Deutschland gespielt. Damit ist seit kurzer Zeit Schluss. Ende August wechselte der 31-Jährige zu Bröndby IF.
Gregoritsch-Wechsel zu Bröndby: "Hab blind dort unterschrieben"
„Es war schon ein Schritt für mich und eine Überwindung, etwas Neues zu probieren. Ich kenn’ ja bisher nur die deutschen Gegebenheiten und auch Deutsch als Fußballsprache“, sagt der Steirer. „Ich hab’ tatsächlich blind dort unterschrieben.“
Soll heißen: Zeit, sich alles vor Ort anzusehen, war nach dem Abgang vom SC Freiburg nicht vorhanden. Wie gut, dass mit Patrick Pentz bereits ein Freund und Kollege aus dem ÖFB-Team seit über einem Jahr bei Bröndby engagiert ist.
„Der Klub hat eine tolle Player-care-Managerin, die sich um alles kümmert. Aber es ist natürlich trotzdem einfacher, den Pentzi anzurufen und im Dialekt nach einem guten Restaurant zu fragen.“
Gregoritsch: Sturm Graz war nie ein Thema
Die Qual der Wahl hatte er im Sommer jedenfalls nicht. „Es war nicht so, dass extrem viele Klubs gewartet haben und gesagt haben: Bitte komm’ zu uns“, sagt Gregoritsch ganz ehrlich. Das Thema Bröndby sei Anfang August aufgekommen.
Andere Optionen hätte er von Beginn an ausgeschlossen. Wie etwa Sturm Graz, ohne dass dies nun ein Thema gewesen wäre. „Ich bin einfach vom GAK. Das wäre etwas, wo ich den Sturm-Fans nichts Gutes getan hätte und meiner Familie nichts Gutes getan hätte. Gregoritsch bei Sturm, das funktioniert nicht“, schmunzelt der Stürmer, dessen Vater Werner vor langer Zeit auch als GAK-Trainer erfolgreich war.
„Als Bröndby bei meinem Berater angerufen hat, hat das bei mir etwas ausgelöst.“ Vier Spiele hat er für seinen neuen Verein bereits bestritten und dabei ein Tor erzielt.
„Wenn wir um den Titel spielen müssen, dann müssen wir uns noch straffen“, betont Gregoritsch und kann seine lange Deutschland-Vergangenheit an dieser Stelle nicht leugnen. „Aber alle sind bereit, zu arbeiten. Und ich bin nicht gekommen, um die Stadt zu genießen.“
"Nationalteam ist eine Familie geworden"
Kurzum: Gregoritsch ist überzeugt davon, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch in Richtung Spielpraxis in Hinblick auf die mögliche WM-Teilnahme im nächsten Jahr. Die Chancen stünden gut. Auch auf zwei Siege in den beiden bevorstehenden Qualifikationsspielen gegen Zypern am Samstag und Bosnien-Herzegowina am Dienstag.
„Zum ersten Mal seit Ewigkeiten sind alle Spieler fit“, sagt Gregoritsch, der einmal mehr das gute Klima in der Mannschaft hervorhebt. „Das Nationalteam ist eine Familie geworden. Das Verhältnis innerhalb des Teams ist seit drei Jahren so außergewöhnlich, dass wir gewisse Dinge erreichen können.“
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