Zuerst nervös, dann happy: ÖFB-Kicker Posch über Como-Transfer

Stefan Posch steht vor seiner vierten Saison in der Serie A
Der 28-Jährige zögerte einen Abgang von Bologna hinaus. Den Ruf eines Promi-Trainers erhörte er schließlich.

Beim Fußballklub Como 1907 am mondänen Comer See ist das Geld abgeschafft, seit ein 50-Milliarden-schweres Brüderpaar aus der Tabakindustrie aus Indonesien den Klub gekauft hat. Die beiden sind die reichsten Eigentümer im italienischen Fußball. Und ja, sie können sich Stefan Posch leisten. Der ÖFB-Teamspieler wechselte am Montag, dem letztmöglichen Transfertag in Italien, von Bologna zu Como und ist sichtlich happy mit der Last-Minute-Entscheidung.

„Das ist ein sehr interessantes Projekt, das da in Como gestartet wurde, mit einer mittlerweile sehr guten Mannschaft und einem sehr guten Trainer. Es hat vieles für diese Entscheidung gesprochen“, sagt der Steirer, bereits seit 2019 Teil des Nationalteams mit aktuell 47 Länderspielen.

Mit dem Wechsel versucht der 28-Jährige der Ersatzbank zu entkommen, die ihm bei Bologna wohl geblüht hätte in dieser Saison. Gespräche habe es viele gegeben in diesem Transfersommer. Der eine oder andere Klub hätte nur noch auf seine Zusage gewartet. Doch Posch wollte warten. „Es ist nicht immer einfach, so etwas hinauszuzögern, bis etwas da ist, wo man sagt: Das ist es jetzt, das passt für mich.“

Und natürlich sei er auch ein wenig nervös geworden. „Es ist ja immer ein Risiko dabei, wenn zum Beispiel eine Verletzung passiert.“ Dazu kam es nicht. Posch ist fit und hat die ganze Vorbereitung mit Bologna gemacht, nachdem er im Frühjahr an Atalanta Bergamo verliehen war.

„Gute Gespräche“

Nun steht er vor seiner vierten Saison in der Serie A, nachdem ihm Cesc Fabregas den Wechsel an den Comer See schmackhaft gemacht hat. „Ich habe gute Gespräche mit dem Trainer gehabt“, erzählt Posch über den Austausch mit dem ehemaligen Weltstar. Der 38-jährige Spanier, einst Kapitän von Arsenal, steht seit einem Jahr bei Como an der Seitenlinie. „Als Spieler war er einmal einer meiner Lieblingsspieler“, erinnert sich Posch. „Wir haben viel darüber gesprochen, wie er spielen will und was er von mir erwartet.“ Fabregas sehe ihn sowohl als Innen- als auch als rechten Verteidiger.

Die Ambitionen bei seinem neuen Klub seien jedenfalls sehr groß. Das wurde auch am Transfermarkt augenscheinlich. Como hat mit dem vielen Geld aus Indonesien Spieler um rund 100 Millionen Euro eingekauft. Posch fällt nicht in diese Kategorie. Damit der Transfer des Österreichers nicht in die Bilanz des aktuellen Jahres fällt, wurde er zunächst ausgeliehen. Für kommenden Sommer gibt es dann aber eine Kaufpflicht über kolportierte fünf Millionen Euro.

Einsatz möglich

Dann ist Posch im besten Falle ein WM-Starter. Ob es nach der Vorbereitung mit Bologna ohne Pflichtspiel in den Beinen schon für einen Einsatz am Samstag in Linz in der WM-Qualifikation gegen Zypern reicht? „Ich bin bereit. Aber der Trainer wird wissen, was das Beste für die Mannschaft ist.“

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