ÖFB-Comeback nach drei Jahren: Schöpf "wollte immer dabei sein“

Alessandro Schöpf war dreieinhalb Jahre nicht im ÖFB-Team dabei
Der 31-Jährige hat schon zwei Europameisterschaften gespielt. Von Ralf Rangnick wurde er erstmals nominiert.

Für gewöhnlich werden Fußballer für den Teamchef vor allem dann interessant, wenn sie den Sprung ins Ausland schaffen und sich dort auch durchsetzen. Alessandro Schöpf hat in diesem Jahr den umgekehrten Weg gewählt. Nach 15 Jahren als Legionär bei Bayern, Nürnberg, Schalke, Bielefeld und Vancouver kehrte der Tiroler zu Jahresbeginn in die Heimat zurück.

Beim Wolfsberger AC fühlt er sich aktuell sehr wohl und schätzt die Zusammenarbeit mit Trainer Didi Kühbauer: „Wenn er über deine Leistung urteilt, sagt er es dir direkt ins Gesicht. Nur so kannst du besser werden“, sagt Schöpf. Und er wurde besser. So sehr, dass er erstmals von Ralf Rangnick in dessen dreijähriger Ära einberufen wurde.

Zwei EM-Teilnahmen

Zuvor war Schöpf unter Marcel Koller und Franco Foda fester Bestandteil des Teams gewesen. 2016 und 2021 hatte er auch an zwei Europameisterschaften teilgenommen. In seinem 32. und bisher letzten Länderspiel, dem letzten der Ära Foda im März 2022 in Wien gegen Schottland, bewahrte er das ÖFB-Team mit seinem Treffer zum 2:2-Endstand (83.) vor einer Niederlage. Es war ein platzierter Schuss von der Strafraumgrenze ins linke Eck und sein insgesamt sechstes Tor fürs ÖFB-Team.

Seither sah er die Spiele des Teams als Zuseher vor dem Fernsehapparat, viele davon mit Zeitverschiebung als Legionär in der Major League Soccer in Nordamerika. „Ich habe das Team intensiv verfolgt und war auch sehr enttäuscht, als wir bei der EM gegen die Türkei ausgeschieden sind.“

Abgeschrieben habe er eine Einberufung aber nie. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es war mir wurscht. Das Nationalteam hat man immer im Hinterkopf. Ich wollte immer dabei sein“, sagt der 31-Jährige, der dennoch überrascht gewesen sei von Rangnicks Anruf. „Man hofft immer, mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. Aber nachdem ich dreieinhalb Jahre nicht dabei war, war es doch überraschend. Ich habe mich riesig gefreut.“ Den Adler auf der Brust zu tragen, sei etwas Besonderes. „Und das geht auch nicht weg.“

Plötzliche WM-Chance

Nach 32 Länderspielen (sechs Tore) und dreijähriger Pause freut er sich nun über das Teamcomeback – und über die plötzliche Chance einer WM-Teilnahme in Nordamerika, wo er die Stadien schon kennt. „Wenn du wie ich schon zwei Europameisterschaften gespielt hast, dann fehlt nur noch eine Weltmeisterschaft. Es wäre für jeden von uns ein Riesenhighlight, da dabei zu sein. Aber das ist Zukunftsmusik, wir sollten uns jetzt auf die nächsten Aufgaben konzentrieren.“

Er sei überzeugt davon, dass das Team die zwei Spiele am Samstag gegen Zypern und am Dienstag gegen Bosnien-Herzegowina „positiv bestreiten“ werde und will sich selbst im Training dafür anbieten. „Ich will mich von meiner besten Seite zeigen.“

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