Messi erneut im Visier der Finanzermittler

Messi erneut im Visier der Finanzermittler
Die Erlöse aus Benefizspielen sollen nicht bei wohltätigen Organisationen angekommen sein.

Lionel Messi hat nach der Drogen-Geldwäsche Affäre rund um seinen Vater und der ausstehenden Steuernachzahlung in zweistelliger Millionenhöhe erneut mit Finanzermittlern zu tun. Wie der Spiegel in seiner Printausgabe berichtet, soll der Großteil der Einnahmen aus Benefizspielen der "Freunde Messis" nicht - wie vorgesehen - an wohltätige Organisationen weitergegeben worden sein. Es handle sich dabei um mehrere Millionen Dollar.

Ein Überweisungsbeleg eines Millionenbetrags auf ein Konto im karibischen Inselstaat Curaçao wurde laut Spiegel von Zeugen bereits vorgelegt. Der Sportveranstalter Guillermo Marin, die zentrale Figur in der Affäre, soll der Kopf hinter den Machenschaften sein. Der Chef der Veranstaltungsagentur “Imagen Deportiva“ aus Buenos Aires verkaufte die Rechte an den Charity-Spielen und gilt als Vertrauter des Messi-Clans. 7,9 Mio Dollar (sieben Mio Euro) sind insgesamt durch die Spiele umgesetzt worden, an Bedürftige aus Syrien und Argentinien wurden davon jedoch gerade mal 300 000 US-Dollar (268 000 Euro) weitergegeben. Was mit dem Großteil der Einnahmen tatsächlich passierte, darüber schweigt Marin.

In den Jahren 2012 und 2013 wurden insgesamt sechs Benefizspiele in Nord-, Mittel- und Südamerika ausgetragen, deren Erlös (Ticketpreise zwischen 50 und 2200 Euro) nicht wohltätigen Zwecken sondern Spielern, Agenten und Messi selbst zu Gute gekommen sein soll. Die spanische Polizei hat eine Sondereinheit der Guardia Civil auf den Fall angesetzt.

Lewandowski sagte ab

Bayern-Stürmer Robert Lewandowski war über dessen Berater Maik Barthel die Teilnahme an Messi-Benefizspielen angeboten worden. Der Pole sagte seine Teilnahme jedoch ab, da ihm und seinem Berater das Geschäftsmodell eigenartig vorkam. Das „Angebotspaket“ für Lewandowski enthielt laut Spiegel neben Business-Class Tickets und der Unterbringung in einem fünf Sterne Hotel auch eine Gage von 30 000 US-Dollar, die letztendlich von Imagen Deportiva auf 250 000 US-Dollar (223 000 Euro) Gage hinaufgeschraubt wurde. Man wollte Lewandowski unbedingt dabei haben. Da sowohl dem Spieler als auch seinem Berater das Geschäftsmodell nicht geheuer war, nahm dieser von einer Teilnahme Abstand.

Man darf gespannt sein, wie sich der Fall weiter entwickelt. Inwiefern Messi, dessen Jahres-Salär bei 40 Mio Euro liegt - er soll im März in der Causa erneut vernommen werden – tatsächlich in die Causa verwickelt ist, wird sich zeigen. Fest steht jedoch jetzt schon, dass die Affäre für Messis Wohltäter-Image mit Sicherheit nicht förderlich sein wird.

von Stefan Gamlich

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