Warum Messi die USA den Millionen aus Saudi-Arabien vorzieht

Warum Messi die USA den Millionen aus Saudi-Arabien vorzieht
Nach Wochen und Monaten der Angebote, Verhandlungen und Gerüchte bestätigte Lionel Messi heute seinen Wechsel zu Inter Miami in die US-Liga.

"Ich habe die Entscheidung getroffen, nach Miami zu gehen", sagte Lionel Messi am Mittwochabend der spanischen Zeitung Mundo Deportivo. Ein "paar Dinge" seien noch "zu erledigen", so der argentinische Superstar. "Aber wir haben entschieden, meinen Weg dort weiterzugehen." Kurz davor war der Wechsel über den Atlantik publik geworden.

Fußball-Weltmeister Lionel Messi schlägt also ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien aus und wechselt mit höchster Wahrscheinlichkeit zu Inter Miami. Der argentinische Superstar bestätigte am Mittwoch in dem Interview seine Absicht, künftig für den US-Club spielen zu wollen. Die Verhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, so Messi.

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Bereits zuvor war bekannt geworden, dass ein Transfer zu Al-Hilal für den Rekord-Weltfußballer "nicht infrage" komme. Die Major League Soccer und Miami um Miteigentümer David Beckham haben wohl das Rennen im Wettbieten auch gegen Messis Ex-Club FC Barcelona gemacht. Das Fußballteam aus Florida ist offenbar stolz darauf, am Mittwoch postete das Social Media Team ein Video zu dem Transfer:

Anteil an Einnahmen

Die US-Liga sei bei ihren Lockrufen sehr kreativ geworden, sagte ein MLS-Vertreter dem Sport-Portal The Athletic im Vorfeld. Das Angebot der MLS an Messi beinhaltet demnach Zahlungen von den beiden größten Liga-Sponsoren, dem Technologie-Riesen Apple sowie Adidas. Auch ein Leih-Arrangement mit Messis Herzensclub Barcelona wäre aufgrund der unterschiedlich terminisierten Saisonen möglich. Die MLS hat im Winter ihre Saisonpause.

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Die MLS und der Technologie-Riese Apple wollen Messi einen Anteil an den Streaming-Einnahmen anbieten. Apple und die MLS hatten im Frühjahr einen Zehn-Jahres-Vertrag über 2,5 Milliarden Dollar unterzeichnet. Die MLS erhält von Apple eine Pauschalgebühr von etwa 200 Millionen Dollar pro Jahr, bis sie eine bestimmte Anzahl von Abonnements erreicht hat, und wird dann an den Einnahmen aus diesen Abonnements beteiligt. Eventuell trifft dies nun auch auf Messi selbst zu.

Doku-Serie

Am Dienstag gab Apple zudem bekannt, eine vierteilige Doku-Serie über Messis fünf WM-Teilnahmen auszustrahlen. Adidas, einer der größten MLS-Sponsoren, soll eine eigene Vereinbarung vorbereiten. Man biete Messi eine Gewinnbeteiligung mit dem Sportbekleidungsgiganten an. Messi hat schon einen lebenslangen Vertrag mit dem deutschen Unternehmen. In Miami besitzt er bereits ein (zuletzt vermietetes) Anwesen.

Am Montag hatte ein kurzes Video in Spanien erneut die Spekulationen über eine Rückkehr des bald 36-jährigen Messi nach Barcelona befeuert. Der Sportjournalist Toni Juanmartí postete auf Twitter Aufnahmen, die zeigen, wie Messis Vater und Manager Jorge am Montag das Wohnhaus von Barças Clubboss Joan Laporta betritt. Doch daraus wird - vor allem aufgrund der Financial-Fairplay-Regeln im spanischen Fußball nichts.

"Bescheidenes" Gehalt

Nach zwei Saisonen bei Paris Saint-Germain verlässt der siebenfache Weltfußballer im Sommer den französischen Meister. Der Vertrag des Argentiniers läuft am 30. Juni aus, Messi wechselt ablösefrei. Nach Medienberichten bot der saudische Club Al-Hilal Messi ein Jahresgehalt von deutlich mehr als 300 Millionen Euro.

Vergleichsweise bescheiden klingt das - rein auf das reguläre Gehalt bezogene - Angebot aus den USA von einst kolportierten 54 Millionen Dollar (50,5 Mio. Euro) pro Jahr. Doch schon vor seinem Wechsel nach Paris hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass Messi mit einer Unterschrift bei Miami auch Clubanteile zugesichert bekäme.

In Spanien groß, in Frankreich nicht glücklich

Geht der Deal durch, spielt Messi erstmals in seiner glanzvollen Profi-Karriere außerhalb von Europa. Als 13-Jähriger war er einst in die Barca-Akademie "La Masia" eingezogen, und hatte fortan den Weltfußball erobert. Mit 672 Toren ist Messi der Allzeit-Rekordtorschütze in Spanien.

In Frankreich wurde "La Pulga" (der Floh) nicht glücklich. Das frühe Scheitern des neureichen Clubs in der "Königsklasse" kreideten die PSG-Ultras vor allem Messi an, der zuletzt oft von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde. Er brachte es für Paris bisher in 74 Bewerbspartien auf 32 Tore und 35 Assists.

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