Meister Salzburg auf Kollisionskurs mit der Rad-WM

Die Bilanz von Trainer Rose fiel zwiegespalten aus
Die Cup-Partie in Schwaz wackelt, weil zeitgleich das Zeitfahren bei der Straßen-WM stattfindet.

Als Anfang August  der österreichische Schauspieler Serge Falck die Kugel von Red Bull Salzburg aus dem Topf fischte, wähnten sie beim SC Schwaz erneut das große Cup-Los. Nachdem im vergangenen Jahr bereits Rapid in der Silberstadt-Arena zu Gast gewesen war,  beehrt nun in der zweiten Runde auch der Serienmeister den Regionalligaklub aus  dem Tiroler Unterinntal.

Doch das Spiel des Jahres wackelt gehörig. Denn am geplanten Austragungstermin (26.September) dreht sich in Tirol alles um die Straßen-Rad-Weltmeisterschaft. Durch das Großereignis (23. bis 30.9.) droht ein großes Verkehrschaos, während dieser Zeit werden Autobahnauf und -abfahrten gesperrt, in Innsbruck, dem Zielort, ist die Bevölkerung angehalten, auf das Auto zu verzichten. Markus Widmann, der Chef der Landespolizei, spricht von „massiven Beeinträchtigungen."

Zum Handkuss kommt zum Beispiel auch der SC Schwaz. Denn am 26.9. findet das Einzelzeitfahren von Rattenberg nach Innsbruck statt, und die Strecke führt dabei durch Schwaz - und auch unmittelbar am Stadion vorbei.  Deshalb wird die Zufahrt zur Silberstadt-Arena zumindest bis zum späten Nachmittag gesperrt sein. „Wir sind richtig in der Bredouille“, sagt Josef Geisler.

Keine Optionen

Der Präsident des Tiroler Fußballverbandes bemüht sich schon seit Tagen um eine Lösung, doch  viele Optionen bieten sich nicht an. Eine Vorverlegung auf den Dienstag scheitert daran, dass die Salzburger am Sonntag zuvor noch ihr Match gegen Rapid absolvieren. Einer Verschiebung auf Donnerstag hätten zwar beide Klubs, die Liga und TV-Rechtehalter Sky  zugestimmt,  doch dann müsste auch das folgende Meisterschaftsspiel  der Salzburger beim WAC (29.9.) auf den Sonntag verlegt werden. Der WAC hätte dafür grünes Licht gegeben, aber an diesem Tag ist die Lavanttal-Arena durch eine Leichtathletik-Veranstaltung blockiert. „Das größte Problem ist der Zeitfaktor“, weiß  Josef Geisler.

Eine Verlegung in einen  anderen Tiroler Ort (Wörgl, Kufstein), der nicht durch die Rad-WM beeinträchtigt ist, ist für den Tiroler Richter keine erstrebenswerte Lösung. „Das ist ja auch gegenüber dem SC Schwaz nicht fair. Der Verein kann ja überhaupt nichts dafür.“

Geisler plädiert jedenfalls dafür, die Partie in Schwaz auszutragen. Entweder am geplanten Termin zu späterer Stunde (20.30 Uhr), „sofern es die Behörde überhaupt genehmigt. Und auch dann kann niemand sagen, ob sich der Verkehrsknoten bis zum Anpfiff auch wirklich aufgelöst hat.“

Die einfachste Lösung wäre es, diese brisante Cup-Partie überhaupt zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Doch durch das Salzburger Engagement in der Europa League  gibt es keine freien Spieltermine im Kalender. „Vor so einem Problem sind wir noch nie gestanden“, sagt Geisler. „Aber wenn ein Spiel ohne das Verschulden der Vereine nicht stattfinden kann, dann  stellt sich für mich schon die Frage, ob man die Partie nicht überhaupt gleich neu ansetzen muss.“

Ganz neu ist dieses Problem freilich nicht. In Deutschland kam es erst an diesem Wochenende zu einem ähnlichen Fall. Die Partie Dresden - HSV musste am Samstag abgesagt werden, weil wegen der Demonstrationen in Chemnitz zu wenig Polizeikräfte zur Verfügung standen.

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