Von Löw bis Tschertschessow: Tirol wird zum Treffpunkt der EM-Starter
Seefeld zeigt gerade Flagge. Rote „Willkommen“-Fähnchen flattern seit einigen Tagen überall im Wind. Die prominenten Gäste, die an diesem Freitag eintrudeln werden, geben den Willkommensgruß mit einem großen Schriftzug zurück. „Die Mannschaft grüßt die Olympiaregion Seefeld.“
Die deutsche Nationalmannschaft beehrt dieser Tage Seefeld und bereitet sich ab Freitag in Tirol auf die EM-Endrunde vor. Für Bundestrainer Joachim Löw ist es die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte, die bei ihm heute noch gemischte Gefühle auslöst. Vor 19 Jahren hatte er den FC Tirol zum Meistertitel geführt und einen seiner größten Erfolge als Klubtrainer eingefahren. Wenige Wochen später erlebte er mit dem Konkurs des FC Tirol einen der bittersten Momente seiner Laufbahn.
Im Rahmen ihres Trainingslagers in Seefeld bestreiten die Deutschen auch ein Testspiel: Am kommenden Mittwoch wartet im Tivolistadion das Kräftemessen mit EM-Teilnehmer Dänemark. Während im heimischen Meisterschaftsbetrieb inzwischen wieder bis zu 3.000 Zuschauer zugelassen sind, findet das Testspiel am Tivoli unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – eine Vorgabe der UEFA.
Auch die Dänen stimmen sich in Tirol auf die Endrunde ein. Die Mannschaft ist in Stans bei Schwaz stationiert, trainiert wird auf dem Platz in Volders, wo der ehemalige ÖFB-Teamspieler Michael Streiter als Obmann und Trainer auch für die Rasenpflege verantwortlich ist.
Mit Russland hat ein weiterer EM-Starter seine Zelte in Tirol aufgeschlagen. Teamchef Stanislaw Tschertschessow, der 2002 mit Joachim Löw den Titel geholt hatte und in Rinn bei Innsbruck eine Wohnung besitzt, trainiert mit seiner Mannschaft seit Montag im Stubaital.
Der feine Rasenplatz in Neustift scheint ein guter Boden zu sein. Schon vor der Heim-WM 2018 war Tschertschessow im Stubaital und erreichte dann mit seinem Team überraschend das Viertelfinale. 2008 war Spanien während der EM in Neustift stationiert – und holte am Ende den Titel.
Kommentare