Marko Arnautovic: "Die Leute können denken, was sie wollen"

Marko Arnautovic ließ sich von Journalistenfragen "bombardieren".
Nationalteam: Der China-Legionär gibt Einblicke in sein Leben in Schanghai und übt Kritik an seinen Kritikern.

„Bombardiert’s mich“, forderte Marko Arnautovic die Reporter auf und an seinem kecken Grinsen war zu sehen, dass er gut drauf ist. Nicht einmal der massive Kälteeinbruch und der heftige Regen am ersten Tag des Nationalteam-Trainingslagers in Saalfelden konnte seiner Laune was anhaben. Aber für einen, der wie Arnautovic gerade aus China kommt, ist so ein Herbstwetter sogar eine echte Wohltat. „Das Schwierigste dort ist das Klima“, berichtet der 30-Jährige Neo-Legionär bei Schanghai SIPG. „Gefühlt hat es 45 Grad und 97 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ich bin in der heißesten Zeit dorthin gekommen.“

Was hat er in den ersten zwei Monaten in China sonst noch erlebt? Welche Eindrücke hat er gewonnen? Marko Arnautovic über ...

Die ersten Wochen in Schanghai: „Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen, Der Klub ist sehr professionell und hilft mir, wo es nur geht. Ich habe einen Typen, der für mich arbeitet, 24 Stunden für mich da ist und auch mein Fahrer ist. Sonst ist es wie in Europa: Du gehst zum Training, spielst Fußball und gehst wieder nach Hause.“

Marko Arnautovic: "Die Leute können denken, was sie wollen"

Das Niveau in China:

„Die Leute in Europa haben ja null Ahnung, was dort passiert. Die reden alle groß drüber, ich kann nur so viel sagen: Da gibt’s einige Spieler, die auch in Europa spielen könnten. Man kann es natürlich nicht mit England vergleichen, aber es ist sehr laufintensiv, sehr kampfbetont – ich war positiv überrascht.

Seine Beweggründe für den Wechsel nach China:

„Zu diesem Thema habe ich einiges gelesen und gehört: Zum ersten ist das meine persönliche Entscheidung und die Entscheidung meiner Familie. Das muss jeder Mensch auf der Erde respektieren. Mich hat es immer gereizt, einmal raus aus Europa zu gehen. Ich wollte etwas anderes von der Welt sehen. Natürlich ist das Geld dort überragend, aber es dreht sich nicht immer alles nur ums Geld. Da können die Leute denken, was sie wollen. Das war auch keine schnelle Entscheidung, ich bin schon einige Tage und Nächte mit meiner Frau und meiner Familie zusammengesessen, bis wir zum Entschluss gekommen sind: ,Lasst uns was anderes machen, lasst uns etwas Neues erleben.“

Euro 2020 Qualifier - Group G - Austria v Slovenia

Seine aktuelle Form:

„Ich habe acht Spiele gespielt, vier Tore erzielt und Assists gemacht – ich denke, das ist ohne Vorbereitung nicht so schlecht. Ich habe schon tausend Mal gesagt, dass ich ein Monster bin. Ich werde nicht meine Qualitäten verlieren, nur weil ich jetzt in China bin. Und ich werde auch nicht müde sein, weil ich jetzt so lange fliege.“

Den Alltag in Schanghai:

„Dort sind am Abend eine Million Leute auf der Straße. Und sie erkennen mich, wenn da ein Europäer mit fast 1,90 daher kommt, dann schauen sie natürlich. Die Chinesen fragen nicht, sie kommen einfach und machen ein Foto. Die stoßen einen so lange, bis sie ihr Foto kriegen.“

MEDIENTERMIN DES ÖFB-TEAMS: ARNAUTOVIC

Den Rücktritt von Guido Burgstaller:

„ Mir ist das Nationalteam wichtig, und ich denke auch, dass ich ein guter und wichtiger Bestandteil bin. Daher ist ein Rücktritt für mich auch keine Überlegung. So lange ich Fußball spielen kann, so lange mich der Trainer einberuft, werde ich hier sein.“

Das EM-Qualifikationsspiel am Freitag gegen Lettland

„Ich bin ehrlich: Ich kenne diese Mannschaft aus Lettland nicht. Aber wir müssen auf jeden Fall Respekt haben.“

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