Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"
Der Arnautovic-Transfer nach Schanghai: Sein Ex-Kollege Marc Janko weiß, dass die Anreisen zum Nationalteam mühsam sind.

Miles and more. Zu den Länderspielen im September gegen Lettland und Polen hat Marko Arnautovic eine Anreise wie noch nie. Sie wird lange sein und elf Stunden und 20 Minuten dauern von Schanghai nach Wien. Dank der fürstlichen Gage bei seinem neuen Klub Schanghai SIPG wird ein Upgrade in die Businessclass kein Problem sein für den 30-Jährigen.

Einer, der sich mit langen Anreisen zum Nationalteam bestens auskennt, ist Neo-Fußball-Pensionist Marc Janko. Unter Teamchef Marcel Koller flog der Stürmer in der Qualifikation für die EURO 2016 sogar aus Sydney ein, um dann die entscheidenden Tore zu schießen. „In der Nachbetrachtung waren diese Reisen schon irrsinnige Strapazen. Ich bin gespannt, welche Flug-Richtung Marko mehr Probleme bereiten wird. Für mich war der Flug retour nach Australien jedes Mal noch anstrengender als der Hinflug.“

Janko ging einst an seine Flugreisen mit einer Taktik heran. Einen Tag vor seinem Abflug hat er schon nach der Ortszeit am Zielort gelebt. „Ich habe die Nacht durchgemacht, dann im Flugzeug sehr viel getrunken und ausgiebig geschlafen.“ Ganz ohne Schlafmittel. „Nach einer Nacht ohne Schlaf war ich jedes Mal froh, wenn ich die Augen zumachen konnte. Außerdem wusste ich nicht, ob ein Schlafmittel ein paar Tage vor einem wichtigen Spiel nicht kontraproduktiv gewesen wäre.“

Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

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Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

Janko: Auf Arnautovic warten "irrsinnige Strapazen"

Kein Zuckerschlecken

All you need is Schlaf.

Janko macht sich diesbezüglich keine Sorgen: „Was ich so mitbekommen habe im Nationalteam, kann der Marko überall schlafen“, lacht der 36-Jährige, der vor Kurzem seine Karriere beendet hat. „Unterm Strich waren die Reisen zum Nationalteam aber kein Zuckerschlecken. Setzte damals Teamchef Koller auf seinen Torjäger Janko, so kann und will Franco Foda auf Mittelstürmer Arnautovic, der im Team seit einiger Zeit die Janko-Rolle übernommen hat, nicht verzichten. „Wir standen in telefonischem Kontakt. Marko hat mich über den Transfer nach China informiert und mir mitgeteilt, dass er weiterhin gerne für das Nationalteam spielt“, erklärt Foda. Für ihn wird Arnautovic ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft in der EM-Qualifikation bleiben, nicht zuletzt weil die chinesische Liga im Kalenderjahr-Modus gespielt wird und am 1. Dezember endet. Arnautovic sollte somit Fitness und Rhythmus auf dem Weg zur Endrunde 2020 mitbringen.

Voll im Saft

Foda gibt sich zuversichtlich: „Wir alle kennen seine Qualitäten. Er hat genug Erfahrung, um die für sich richtigen Entscheidungen zu treffen. Und die gilt es zu akzeptieren.“ Den Wechsel seines ÖFB-Teamkollegen Arnautovic kann auch Janko durchaus nachvollziehen. „Wenn die Zahlen, die man so liest, stimmen, dann ist sein Schritt durchaus verständlich.“ Dass Arnautovic vor allem im Internet heftig kritisiert wird, lässt Janko kalt: „Ganz ehrlich, ich möchte sehen, wie jeder einzelne entscheidet, wenn er so ein unglaubliches Angebot vorliegen hat und nur noch unterschreiben muss.“

Keine asiatische Doppelbelastung hatte Rubin Okotie. Er wechselte nach der EURO 2016 nach China, war fortan bei Marcel Koller nicht mehr im Teamkader. Anders Ivica Vastic, der 2002 zu Nagoya Grampus nach Japan wechselte und unter Teamchef Hans Krankl weiterhin für Österreich spielte. Mario Haas wiederum spielte in der Saison 2005/’06 in Japan für JEF United und war in Folge im Nationalteam nicht mehr im Kader – ein Comeback gab es erst, als er wieder bei Sturm war.

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