Salzburg zeigt Rapid die Grenzen auf

Salzburg zeigt Rapid die Grenzen auf
Der Serienmeister bestraft ein Rapid-Experiment und feiert in Wien einen klaren 4:1-Erfolg.

Das Dutzend ist voll: Salzburg bleibt auch im zwölften Pflichtspiel gegen Rapid ungeschlagen. Mehr noch: Der Meister bestrafte ein missglücktes Experiment der Hütteldorfer und gewann klarer als gewohnt mit 4:1.

Vor der Partie war Max Wöber bei seinem ersten Besuch im Allianz Stadion seit dem Verkauf zu Ajax „offiziell“ verabschiedet worden. Sein Nachfolger Lucas Galvão fehlt wegen einer Kapselverletzung weiterhin – und wurde wie erwartet in der Rapid-Defensive bitter vermisst.

Trainer Goran Djuricin setzte erstmals auf eine  Dreierkette - und erstmals auf Mert Müldür. Der gebürtige Wiener und U-19-Teamspieler der Türkei verteidigt seit der U 7 für Rapid. An Müldür lag es aber nicht, dass es bei seiner verletzungsbedingten Auswechslung nach 34 Minuten  0:3 stand.

Salzburg hatte vor der Partie mit der Transferbestätigung von Zlatko Junuzovic „Good News“, wirkte viel frischer als beim 0:1 gegen Sturm im Cupfinale und von Anfang an hochentschlossen. Verwirrung wegen der Rapid-Umstellung gab es überhaupt nicht.

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Haidara (Nr. 4) war wieder überragend.

Stürmische Bullen

Beim ersten Angriff patzte bei einem Haidara-Schuss  der zuletzt so starke Tormann Richard Strebinger, Patrick Farkas staubte ab (4.).

Es ging rasant hin und her. Thanos Petsos konnte gegen Hannes Wolf den eigenen Fehler gerade noch ausbessern. Im Gegenzug traf Thomas Murg die Stange. Beim Abpraller war der erneut zum Zug gekommene „Cup-Goalie“ Cican Stankovic gegen Veton Berisha zur Stelle (12.). Wieder nur eine Minute später kam erneut der überragende Amadou Haidara zum Schuss. Diesmal staubte Munas Dabbur ab - 0:2.

Als Fredrik Gulbrandsen das 0:3 vergab, hätte Djuricin das Experiment mit dem 3-4-2-1 beenden müssen. Er tat es aber erst, als Gulbrandsen auf und davon war und elegant zum 0:3 traf (26.).

Als Mario Sonnleitner für den verletzten Müldür kam, musste auch Andreas Kuen raus. Der ewige Pechvogel hatte sich bei einem an sich leichten Haidara-Foul wohl schwer verletzt. Stephan Auer war der Ersatz. Bei einem Schuss von Xaver Schlager musste Strebinger sogar das 0:4 verhindern.

Hälfte zwei ging weniger spektakulär los. In Minute 67 traf Joker Reinhold Yabo per Freistoß die Latte.

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Ewiger Pechvogel: Andreas Kuen

Wackelnder Meister

Zum Jubeln wurde 23.000 der 23.200 Zuschauer erst zu Beginn der Rapid-Viertelstunde etwas geboten. Philipp Schobesberger gewann den Ball, Stefan Schwab spielte weiter, Veton Berisha vollendete – 1:3.

Plötzlich wackelte der Meister. Schwab (78.) und Murg (80.) ließen Erinnerungen an das  Comeback  beim 3:3 im Prater 2014 wach werden. Joelinton kam zum Comeback - und es wurde tatsächlich noch einmal dramatisch. Schlager attackierte Murg, Schiedsrichter Drachta gab den Elfmeter aber nicht. Im direkten Konter erzielte Dabbur das 1:4 (82.).

Somit war es nur acht Minuten lang spannend, Sturm Graz ist bereits fix Zweiter.

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Hofmanns Abschied

Auf Steffen Hofmann wartet in einer Woche gegen Altach das letzte Heimspiel seiner Karriere. Eine Bestmarke wird der Rekordspieler nicht mehr erreichen: Peter Schöttel hörte nach 436 Ligaspielen für Rapid auf, Hofmann hält zwei Runden vor dem Saisonende bei 433 Einsätzen in der Meisterschaft (und 97 Toren).

Die Details zu seinem außergewöhnlichen Abschiedsspiel im kommenden Juli wird der 37-Jährige demnächst verkünden.

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