Längster Negativlauf seit 13 Jahren: "Barça in Panik"

Ohne Worte: Neymar
Die Katalanen könnten den sicher geglaubten Meistertitel noch verspielen.

Nach dem längsten Negativlauf seit 13 Jahren droht dem FC Barcelona der nächste Titel zu entgleiten. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Valencia sprach Trainer Luis Enrique mit Blick auf das Meisterschaftsrennen von einer "unglaublichen Herausforderung". Binnen kürzester Zeit ließ der Titelverteidiger einen Neun-Punkte-Vorsprung liegen. "Barça in Panik", schrieb die in Madrid ansässige Marca.

Soweit wollte Enrique freilich nicht gehen. Er betonte demonstrativ, dass sich der Triple-Sieger des vergangenen Jahres der Aufgabe stelle. Mit fünf Siegen in den abschließenden fünf Runden würde sich Barcelona in der spanischen Primera Division erneut zum Meister krönen. "Unser Polster ist zwar weg, aber wir sind uns der Aufgabe bewusst. Wir werden uns ihr stellen, wie es ein Barça -Spieler immer macht: Mit erhobenem Kopf", betonte Enrique.

Atletico und Real wittern ihre Chance

Die Formkurve zeigt bei Barcelona dennoch nach unten. Nur ein Punkt von 12 möglichen aus den jüngsten vier Runden, zuletzt gingen 2003 in der Liga drei Spiele in Folge verloren. Dazu kam in der Vorwoche das Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Atletico. Die Madrilenen sind in der Tabelle nun punktgleich (beide 76), Real ist nur noch einen Zähler zurück (75). Vor drei Runden betrug Barcelonas Vorsprung auf Atletico noch neun, auf Real zehn Punkte. Der Erzrivale hatte den Titel schon abgeschrieben - und wittert nun wieder seine Chance.

Barcelonas neuerlicher Umfaller war jedoch hausgemacht und vermeidbar. Ivan Rakitic erzielte zunächst ein Eigentor (26.), danach ließen die Katalanen Chance und Chance ungenutzt. Valencia, im Februar im Camp Nou im Cup noch mit 0:7 unterlegen, hatte mit Torhüter Diego Alves auch einen starken Rückhalt. Santi Mina traf für die Gäste unmittelbar vor der Pause erneut, ehe Lionel Messi (63.) verkürzte.

500. Messi-Tor

Der Weltfußballer traf dabei erstmals nach fünf Spielen ohne Tor bzw. zum 500. Mal in seiner Profi-Karriere. Es sollte dennoch am Ende kein erfreuliches Jubiläum für den Argentinier werden. Alves vereitelte weitere Möglichkeiten, im Finish traf Barcelonas Gerard Pique schließlich aus wenigen Metern das Tor nicht. Der spanische Teamverteidiger blieb wie sein Coach allerdings zuversichtlich: "Wenn wir so spielen wie heute, werden wir Meister. Davon bin ich überzeugt."

Die Ausgangslage ist für Barcelona trotz allem nicht die schlechteste. In den direkten Duellen mit Atletico und Real liegen die "Blaugrana" voran, was im Fall von Punktegleichstand entscheidend ist. Noch dazu geht es in den abschließenden Runden gegen Klubs der unteren Tabellenhälfte. Schon am Mittwoch wartet auswärts La Coruna (aktuell 13.), weitere Gegner sind Gijon (18.), Betis Sevilla (14.) und Stadtrivale Espanyol (15.), ehe die Saison für Barcelona auswärts bei Granada (17.) zu Ende geht.

Darüber hinaus hat Barcelona noch die Chance auf das nationale Double. Am 22. Mai geht es im Finale der Copa del Rey gegen den FC Sevilla.

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