KURIER-Noten: Zwei Musterschüler und viele Gute
Aller Anfang ist schwer. Ein altes Sprichwort passt gut zu den Leistungen der Österreicher, die einen Albtraum-Start toll wegsteckten und sich kollektiv steigerten.
Jörg Siebenhandl
War es Nervosität, ein Blackout oder der noch tiefe Boden? Der Sturm-Keeper gilt als der beste Fußballer unter den vier einberufenen Torhütern und dennoch leistete er sich in seinem zweiten Länderspiel einen folgenschweren Fehler. Danach konnte er sich einige Male auszeichnen, vor allem gegen Julian Brandt.
Note: 4
Aleksandar Dragovic
Einer Schrecksekunde gleich zu Beginn mit einem Fehlpass folgten einige starke Ballgewinne, durch die der Routinier gut ins Spiel fand. Erlaubte sich in Folge kaum noch Fehler. Im Spielaufbau ist aber noch eine Spur mehr Mut wünschenswert. Dass er dabei vor allem Lainer suchte, überzuckerten die Deutschen schnell.
Note: 2
Sebastian Prödl
Verstand sich vor allem als Zweikämpfer und überließ die Spieleröffnung seinen Nebenmännern. Vor der Großchance von Brandt rutschte er aus, als er Passgeber Petersen stoppen wollte. Leistete sich sonst kaum Fehler, in der Luft wie gewohnt eine Macht.
Note: 2
Martin Hinteregger
Leitete das 0:1 ein, indem er Brandt beim Ausputzen anschoss und dann noch einmal auf Siebenhandl zurückspielen musste. Die Deutschen wussten um seine Stärken und ließen dem Kärntner im Wörthersee-Stadion bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Spielaufbau, wenig Raum. Dennoch zeigte er immer wieder seine Klasse. Für seinen Volleyschuss zum Ausgleich wäre ein Waffenschein erforderlich.
Note: 2
Florian Grillitsch
Der Hoffenheim-Legionär sollte neben Kapitän Baumgartlinger vor der Abwehr im Zentrum für Ballsicherheit sorgen. Das war zunächst schwierig, weil die Deutschen genau dort die Räume eng machten. Zunächst glänzte er noch mit guten Spielverlagerungen. Schlitzohrig, wie er dann Welttorhüter Neuer im kurzen Eck überraschen wollte. Nach der Pause eine spielerische Galavorstellung von Österreichs Bestem an diesem Abend.
Note: 1
David Alaba
Lobenswert, dass er trotz der Schmerzen, die vom Ischias ausgehen, unbedingt dabei sein und den Deutschen den Nerv ziehen wollte. War in defensiven Fünferkette anfangs oft viel weiter hinten anzutreffen, als ihm lieb ist. In Folge traute er sich aber weit mehr als Lainer auf der Gegenseite. So richtig aufgeblüht ist Österreichs Star dann nach der Pause. Den Eckball zum Ausgleich wollte er so, der Pass danach auf Arnautovic war Weltklasse.
Note: 1
Alessandro Schöpf
Durfte diesmal offensiver und halbrechts als Achter ans Werk gehen. Dass dies durchaus seine Lieblingsposition ist, war aber erst nach der Pause zu sehen, wo er richtig gut ins Spiel kam und nach einigen gelungenen Aktionen das 2:1 erzielte.
Note: 2
Peter Zulj
Durfte in seinem dritten Länderspiel zum zweiten Mal von Beginn an auflaufen. Diesmal aber nicht auf seiner gewohnten Position als Sechser sondern als Achter hinter der Spitze. Wenn die Österreicher versuchten, gefährlich zu werden, hatte er meistens seine Beine im Spiel.
Note: 2
Marko Arnautovic
Vor der Pause hing Österreichs torgefährlichster Mann völlig in der Luft, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft und machte in der Spitze fleißig viele Meter. Nach Seitenwechsel wurde er von seinen Kollegen besser eingesetzt. Schade, dass er nach Alabas-Traumpass an Neuer scheiterte.
Note: 2
Zu kurz eingesetzt
Moritz Bauer, Stefan llsanker, Guido Burgstaller und Florian Kainz.
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