Während der Werkklub aus Leverkusen vom Pharmakonzern Bayer immer noch ungeschlagen ist, müssen eine Etage tiefer die Freunde von Zuschauermagnet Schalke (61.617 im Schnitt pro Spiel), HSV (56.511), Kaiserslautern (42.730) immer wieder bittere Pillen schlucken. Auch Hertha BSC (44.683) stieg aus der obersten Spielklasse ab. Und das unter Führung eines vom Ultra zum Klubpräsidenten Aufgestiegenen.
Bei Rapid wiederum sagen viele (wenn auch aus Angst vor Gewaltbereiten nur hinter vorgehaltener Hand), dass die Ultras zu mächtig geworden seien. Auf Red Bull zu schimpfen und aggressive Transparente gegen die Salzburger zu spannen, ist eben leichter als den Serienmeister zu besiegen. Wobei es nicht einer gewissen Pikanterie entbehrt, dass bei Rapid mehr Salzburger (Seidl, Grüll) als bei Salzburg (Schlager) in der gestrigen Startelf standen.
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Anders als für die Liga ist für die Ultras Block West, Alte Garde, Tornados, Spirits, Lords, Gladiatori, Grüne Szene Weinviertel, SAF, Persona Non Grata, Wiener Tschuschen, Wächter St. Hanappi die Saison noch nicht zu Ende. So nennen sich Fan-Klubs, die schon im Vorjahr 70.000 Euro zu Gunsten „Wiener helfen Wienern“ auftrieben und die auch heuer (etwa von 14. – 17. 12. an Punschständen vorm Stadion) sammeln und an Notleidende selbst spenden.
Resümee: Nicht alle Fanatiker sind böse. Und auch nicht alle Kultklubs chancenlos. Zumal viel auf einen Wiederaufstieg des deutschen Lieblingsvereins vom österreichischen Obergenossen Babler hindeutet.
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