Keine Rechnereien vor WM-Quali-Endspielen

APA11970208-2 - 19032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Julian Baumgartlinger und Jakob Jantscher (R.) während des Trainings der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag, 19. März 2013, in Wien. Österreich wird am kommenden Freitag, 22. März 2013, ein WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer in Ernst Happel-Stadion bestreiten. APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Österreich strebt in den WM-Quali-Spielen gegen Färöer und Irland sechs Punkte an.

Adam Riese wurde 1492 in Staffelstein geboren. 1518 wurde sein erstes Rechenbuch „Rechnung auff der liniehen“ fertig gestellt. 1522 folgte das zweite Rechenbuch. Bis heute wird sein Name genannt, wenn es um einfache Schlussrechnungen geht. Auch im Sport, auch beim österreichischen Nationalteam.

Ja, es werden wieder Hochrechnungen angestellt vor den zwei WM-Qualifikationsspielen gegen die Färöer am Freitag in Wien und am Dienstag in Dublin gegen Irland. Sechs Zähler gibt es zu vergeben, sechs Punkte sollen, ja müssen es beinahe werden, will Österreich noch ernsthaft die Chance auf ein Ticket zur WM-Endrunde nach Brasilien 2014 wahren. Zu diesem Schluss kommt man auch intern.

„Wir müssen voll punkten in den zwei Spielen, das ist klar. Das wird bei den Sitzungen auch angesprochen. Da brauchen wir nicht groß zu rechnen“, erklärt Mainz-Legionär Andreas Ivanschitz. Kapitän Christian Fuchs, dessen Rücken nicht mehr schmerzt und der am Freitag wohl von Beginn an die linke Seite bearbeiten darf: „Ein Remis in Dublin wird wohl zu wenig sein, ein Sieg muss her. Man braucht dazu nur auf die Tabelle zu schauen.“

In Verzug

Und die besagt, dass Österreich von den Punkten her in Verzug ist. In Kasachstan schenkte man beim 0:0 zwei eingeplante Zähler her. Im Vergleich gewann Irland bei den Kasachen durch zwei späte Tore noch 2:1. Dazu kommt ein knapp verfehltes Unentschieden daheim gegen Deutschland. Die Schweden wiederum entführten aus Deutschland nach einem heroischen 4:4 einen Punkt, der Goldes wert ist.

So sieht es auch Julian Baumgartlinger, der neben Ivanschitz bei Mainz zu einer Fixgröße geworden ist. „Wir haben schon Punkte liegen lassen, daher zählen ab sofort Siege. Vor allem, weil in der Gruppe alles eng beisammen liegt. Ich will mich nach Spielen nicht mehr rechtfertigen für Unentschieden und Niederlagen, erklären müssen, warum es nicht gereicht hat. Diese zwei Spiele sind vorentscheidend, ab jetzt zählen ohnehin nur noch die Ergebnisse.“

Bologna-Legionär György Garics, der in der Serie A zuletzt wieder Stammspieler war, geht in seiner Rechnung sogar noch einen Schritt weiter: „Im Prinzip müssen wir die nächsten drei Partien gewinnen, das Heimspiel gegen die Schweden im Juni mit einberechnet.“ Er muss es wissen, wird doch im italienischen Fußball gerechnet und taktiert wie sonst nirgendwo.

In der Pflicht

Nur für Martin Harnik ist eins und eins nicht gleich drei (Punkte). „Natürlich nehme ich gerne drei Zähler aus Dublin mit, aber ein Remis wäre auch schon in Ordnung. Wir fliegen nicht nach Irland, um auf Biegen und Brechen auf Sieg zu spielen. Wenn sich die Chance ergibt, dann müssen wir sie nützen. Ich glaube nicht, dass ein Unentschieden oder ein Sieg in Dublin ausschlaggebend sein werden, ob wir uns qualifizieren oder nicht.“

Gegen die Färöer wird Harnik noch pausieren, da er aufgrund einer Grippe bis Montag Antibiotika eingenommen hat. „Da schauen wir lieber auf die Gesundheit. Für Dienstag geht es sich aber sicher aus.“ Ein Heimsieg über die Färöer muss auch ohne den Stuttgart-Legionär gelingen. Arnautovic erwartet ein ähnliches Spiel wie beim Heimsieg über Kasachstan. „Auch die Kasachen haben sich hinten reingestellt, aber diese Aufgabe haben wir ja gut gelöst. Warum soll das nicht gegen die Färöer funktionieren?“

Auch dann, wenn Spieler von Beginn an auflaufen dürfen, denen bei ihren Vereinen die Spielpraxis fehlt wie Fuchs, Pogatetz oder Prödl. Im Tor hat Austrias Lindner gute Chancen, wenngleich Tormanntrainer Otto Konrad schon in gemeinsamen Zeiten bei der U 21 von Özcan (jetzt Nummer 1 beim deutschen Zweitligisten Ingolstadt) schwärmte. Im Mittelfeld deutet viel auf eine breite deutsche Bundesliga-Achse mit Baumgartlinger, Alaba, Ivanschitz, Junuzovic und Arnautovic hin. Als Sturmspitze ist Janko vorgesehen.

Spielprogramm:

Gruppe C

Freitag, 22. März:
19.00: KasachstanDeutschland (live ZDF)

20.30: Österreich – Färöer (live ORFeins)

20.45: Schweden – Irland

Dienstag, 26. März:
20.45: IrlandÖsterreich (live ATV), DeutschlandKasachstan (live ARD).

Bereits gespielt:

KasachstanIrland 1:2, Deutschland – Färöer 3:0, ÖsterreichDeutschland 1:2, Schweden – Kasachstan 2:0, Färöer – Schweden 1:2, Kas. – Öst. 0:0, Irl. – D. 1:6, Fär. – Irl. 1:4, Öst. – Kas. 4:0, D. – Sd 4:4.

Tabelle

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