Kein Taktieren: Rapid sendet Bericht zu Derby-Eklat früher an Senat
Auf Zeit spielen gehört im Fußball dazu. Taktieren, wenn es grad passt, hat jede (Hobby-)Mannschaft drauf. In diesem Fall verzichtet Rapid darauf, das aus eigener Schuld entstandene Problem in die Länge zu ziehen.
Die Hütteldorfer hätten bis Dienstag Zeit gehabt, dem Strafsenat der Bundesliga die Stellungnahme zum Derby-Eklat rund um die homophoben Gesänge zukommen zu lassen.
Der Strafsenat hätte am Montagabend also noch nicht über Rapid urteilen können, sondern frühestens am Donnerstag.
Allerdings haben sich die Verantwortlichen entschieden, möglichst schnell Konsequenzen zu ziehen. „Aufgrund der Dringlichkeit der Aufarbeitung der Geschehnisse wird der SK Rapid dem Senat 1 schon vor Ablauf dieser Frist eine schriftliche Stellungnahme übermitteln und am späten Montagabend die Möglichkeit für persönliche Anhörung wahrnehmen“, erklärt das Präsidium.
Strafsenat bekommt "Maßnahmenkatalog"
Bei dieser Anhörung präsentiert der Verein einen „Maßnahmenkatalog des SK Rapid zur Bekämpfung von Homophobie und Sexismus“, der gerade ausgearbeitet wird.
Am Tag nach dem Strafsenat, am Dienstag, den 5. März, wird es einen öffentlichen Termin von Rapid zur Präsentation der Maßnahmen geben, mit Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger am Wort.
Weiters heißt es: „Selbstverständlich standen und stehen auch Gespräche mit den zahlreichen grün-weißen Partnern und Sponsoren auf der Agenda, zudem hat der SK Rapid in dieser Woche bereits Kontakt mit mehreren Institutionen, die sich dem Kampf gegen Homophobie und Sexismus annehmen, aufgenommen und wird dies weiter fortsetzen.“
Fünf Sperren in Klagenfurt?
Sollte der Strafsenat am Montagabend zu einem Urteil kommen, könnten fünf Spieler in der 22. Runde gesperrt ausfallen – darunter die Schlüsselkräfte Burgstaller, Grüll und Hedl.
Ob es am Sonntag, den 10. März in Klagenfurt auch noch um die Qualifikation für die Top 6 geht, entscheidet sich an diesem Sonntag gegen Lustenau und bei der Parallelpartie Sturm – WAC.
Zumindest wüsste Trainer Klauß im Extremfall für Rapid bereits ab Montagabend und nicht ab Donnerstagabend, welche Spieler in Klagenfurt zuschauen müssten.
Aus minus 3 würde minus 1 Punkt
Übrigens: Nach Abhaltung der geforderten Workshops zum Thema Pyrotechnik ist der Punkteabzug auf Bewährung für die kommende Saison (aufgrund des exzessiven Pyrotechnikeinsatzes beim 1:1 gegen Sturm im Herbst) nun auch offiziell von drei auf einen Punkt herab gesetzt worden. Das heißt: Bei ähnlichen Vergehen würden die Hütteldorfer in die kommende Saison mit einem Minuspunkt (statt drei) starten.
Die ausgesprochene Geldstrafe in der Höhe von 50.000 Euro bleibt hingegen unverändert, der Instanzenzug der Bundesliga ist ausgeschöpft. „Von einer möglichen Anrufung des Ständig Neutralen Schiedsgericht sieht der SK Rapid in diesem Falle ab“, erklärt der Verein.
Kommentare