Katzenjammer beim U-19-Team: "Unsere Spieler wurden gejagt"

Katzenjammer beim U-19-Team: "Unsere Spieler wurden gejagt"
Zwei Verletzte, aber kein WM-Ticket. Nachdem bei der U-19-EM die Ziele verpasst wurden, sind eigene Fehler und andere Schuldige benannt worden.

Das Ziel wurde verfehlt, die Enttäuschung war dementsprechend groß. Zwei schwer verletzte Talente, drei gelb-rote Karten und kein WM-Ticket – unglücklicher Spielverlauf, schwacher Schiedsrichter und eine bittere Niederlage gegen die Slowakei. So wurde das 0:1 im entscheidenden Play-off in Trnava zusammengefasst.

Mit Tränen des Schmerzes und der Enttäuschung ist für  Fußball-Talente die U-19-Europameisterschaft in der Slowakei zu Ende gegangen. Obwohl eine Halbzeit lang in Unterzahl, war das ÖFB-Team  gegen die Slowakei die bessere Mannschaft. Das Ticket für die U-20-WM im kommenden Jahr holten sich aber die Gastgeber.

„Das war sicher unser bestes Spiel bei dieser Europameisterschaft, zum richtigen Zeitpunkt, wo es um alles geht. Deshalb ist es extrem bitter, dass wir es nicht zur WM geschafft haben. Es ist eine ganz große Enttäuschung und Leere, das tut weh“, sagte Teamchef Martin Scherb.

WAC-Hoffnung schwer verletzt

Zwei schwere Verletzung von Kapitän Ervin Omic (2.) und Justin Omoregie (21.), drei Gelb-Rote Karten für Florian Wustinger (45.+3), Yusuf Demir (95.) und Lukas Wallner nach Schlusspfiff war die Bilanz für seine Schützlinge. Bei der von Juventus verpflichteten WAC-Hoffnung Omic wird ein Kreuzbandriss befürchtet.

Ein Treffer von Samuel Kopasek (64.) bei der einzigen herausgespielten Chance jene aufseiten der Slowaken.

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EM vorbei, keine WM: Die U-19 im Pech

Österreichs beste Gelegenheit vergab Jakob Knollmüller (43.), auch bei weiteren guten Szenen und Schüssen war das ÖFB-Team nicht effizient. So blieb der aufopfernde Kampf in der Hitze von Trnava unbelohnt. Dass es auch auf dem Feld hitzig und phasenweise überhart zur Sache ging, hatte auch mit dem aus ÖFB-Sicht schwachen belgischen Schiedsrichter Nathan Verboomen zu tun.

Ärger über Schiedsrichter

Omic fiel nach zwei Minuten mit Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung im Knie nach einem Foul aus, Demir konnte nach einer harten Attacke wenig später weiterspielen, Omoregie humpelte ohne Foul vom Feld. „Wir hatten das Gefühl, dass die Slowaken unsere Spieler jagen. Natürlich war es keine Absicht, dass Omic verletzt wird, aber die Grundtendenz war zu sehen. Die Schiedsrichterleistung habe ich als sehr schwach empfunden, wir haben uns nicht gerecht behandelt gefühlt“, monierte Scherb.

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Dazu kam fehlende Abschlussstärke. Genauso sah es auch Peter Schöttel. Der ÖFB-Sportdirektor ärgerte sich, dass zwar der slowakische Trainer im Finish die Rote Karte bekam, aber „nicht die Spieler, die unsere permanent abgehaut und provoziert haben“.

Schöttel fügte allerdings selbstkritisch hinzu: „Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen. Wir waren klar besser, aber wir haben die Überlegenheit nicht in Tore ummünzen können. In der zweiten Halbzeit hat man nicht gesehen, wer einen Mann mehr hat. Trotzdem haben wir das ganz große Ziel nicht erreicht.“

Bitteres Ende

Für Scherb war es auch ein bitterer Abschluss mit der Mannschaft, die er über vier Jahre lang betreut und nun auf Rang sechs in Europa geführt hat. „Wir sind unter den besten Mannschaften Europas, das ist nicht selbstverständlich. Auch wenn es jetzt natürlich enttäuschend und traurig ist, bleibt über die fünf Jahre eine top Mannschaftsentwicklung und eine Spielergeneration, die ihren Weg machen wird“, resümierte der Herzogenburger.

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