Kantersieg in Hartberg: Der LASK stürmt auf Platz zwei
Einen juristischen Erfolg hatte der LASK am Montag geschafft. Das Bundesliga-Protestkomitee erstattete den Linzern am grünen Tisch zwei der sechs abgezogenen Punkte wieder zurück. Und am Mittwochabend holte das Team von Trainer Valerien Ismael am grünen Rasen in Hartberg drei weitere Punkte.
Der LASK führte schon in der ersten Halbzeit, allerdings nur in den Statistiken. Tatsächlich ließen die Hartberger nichts anbrennen und kamen zu den einzigen zwei Chancen vor der Pause, jeweils durch Dossou. Ein Mal verstolperte der 28-jährige Stürmer aus dem Benin (35.), wenig später setzte er sich gekonnt durch, doch der Abschluss war zu schwach.
Doch den Sieg holte der LASK. Kainz foulte Michorl im Strafraum ohne Not, Frieser versenkte vom Punkt mit viel Ruhe (53.). Dann zog Ranftl aus 20 Metern ab, abgefälscht wurde der Schuss, Tormann Swete hatte keine Chance (61.). Acht Minuten später bediente Holland Dominik Reiter, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte. Michorl erzielte sehenswert das 4:0 (74.). Für Hartberg traf Dossou akrobatisch zum 1:4, für den LASK staubte Raguz zum 1:5 ab (85.).
Übrigens: Nach den Negativschlagzeilen in der Corona-Zeit hatte LASK-Präsident Siegmund Gruber seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Bundesliga ruhend gestellt. Gestern, kurz vor Spielbeginn, legte er sein Mandat zurück.
- Stimmen zum Spiel:
Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "1:5 ist natürlich bitter. Ich finde, dass meine Mannschaft kein schlechtes Spiel abgeliefert hat. Ich sehe das Problem in den Möglichkeiten von Hartberg, weil doch nicht so ein breiter Kader wie bei anderen Teams zur Verfügung steht. Da gehen ein bisschen die Kräfte aus im siebenten Spiel in 21 Tagen. Dazu haben wir mit Rakowitz, Lema und Ostrak drei langzeitverletzte Offensivspieler zu beklagen, da wird es auch von der Physis her schwierig für die Spieler immer 90 Minuten mit Bestleistungen aufzuwarten."
Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat in der ersten Hälfte mehr Spielanteile herausgearbeitet, in der Phase ist Hartberg aber noch gefährlich geblieben. In der zweiten Hälfte waren wir dann entschlossener und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Ich bin hochzufrieden mit den beiden Ausflügen in die Steiermark, drei Punkte gegen Sturm, drei Punkte gegen Hartberg, besser geht es nicht. Nun wollen wir noch einmal alles reinlegen in den letzten Runden, um Platz drei abzusichern, und möglicherweise ist sogar Platz zwei noch drinnen."
- SCHAUPLATZ WOLFSBERG
Fünf Niederlagen, ein Sieg (in Hartberg) – die laufende Meisterrunde ist nicht die von Sturm Graz. In Wolfsberg sollte sich das ändern, nur hatte WAC-Trainer Feldhofer etwas dagegen. Liendl und Weissman, beim 2:2 in Salzburg zunächst auf der Bank, kehrten am Mittwoch in die Startelf zurück.
Die Kärntner begannen durchaus offensiv, konnten aber die kompakte Sturm-Defensive zunächst nicht prüfen, auch, weil den Aktionen das Tempo fehlte. Dies freilich auf beiden Seiten; die englischen Wochen haben tiefe Spuren hinterlassen. So plätscherte die erste Halbzeit der Pause entgegen, bis sich Liendl ein Herz nahm und Sturm-Tormann Siebenhandl per Distanzschuss weckte (36. Minute). Der Grazer bestand den Test, der folgende Corner entsprach dem Niveau des zuvor Gebotenen. Schiedsrichter Gishamer hatte ein Einsehen und verzichtete auf eine Nachspielzeit.
Mit einem Knalleffekt begann Hälfte zwei, Leitgeb donnerte den Ball an die Stange des WAC-Tores (47.). Beide Teams hatten die Müdigkeit in der Kabine gelassen, und in der 59. Minute tat Shon Weissman, wofür er geholt worden ist – der Israeli traf zur Kärntner Führung. Dass er auch Tore auflegen kann, bewies er fünf Minuten später, Wernitznig besorgte das 2:0. Damit war die Partie auch schon gelaufen, die Grazer konnten nicht mehr zulegen. Und Wolfsbergs Gollner holte sich die einzige Gelbe Karte der Partie ab.
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Bundesliga-Meistergruppe, Runde 29:
WAC - SK STURM GRAZ 2:0 (0:0)
Tor: 1:0 (59.) Weissman, 2:0 (65.) Wernitznig.
TSV HARTBERG - LASK 1:5 (0:0)
Tor: 0:1 (53., Elfmeter) Frieser, 0:2 (61.) Ranftl, 0:3 (69.) Reiter, 0:4 (74.) Michorl, 1:4 (82.) Dossou, 1:5 (84.) Raguz.
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