Junuzovic und Liendl: Wenn echte Freunde zu Gegnern werden

Es war einmal: Junuzovic (Mitte) und Liendl (re.) bei der Austria.
Salzburgs Zlatko Junuzovic und WAC-Kapitän Michael Liendl über ihre Freundschaft, die Corona-Krise und das Meisterrennen.

Noch bleiben einige Tage für ein paar Sticheleien. Noch muss Zlatko Junuzovic mit Salzburg gegen den LASK antreten, Michael Liendl mit dem WAC gegen Rapid bestehen (jeweils am Sonntag), ehe die zwei guten Freunde zwei Mal im direkten Duell aufeinander treffen. Salzburg hat als Leader schon sieben Punkte Vorsprung auf den Zweiten Rapid. Liendl nickt anerkennend: "Aber ich habe Zlatko noch nicht zum Titel gratuliert, etwas Arbeit hat er schon noch vor sich. Es ist zu früh dafür." Junuzovic kontert: "Ich lasse mir auch nicht gratulieren. Momentan schaut es aber gut aus, wir haben es selbst in der Hand."

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Die Corona-Zeit nutzten die beiden Freunde für einen eigenen Podcast, bislang hat das Duo sechs Folgen von "1016" produziert. Liendl: "Die Idee ging von mir aus, in der Form gab es das mit zwei aktiven Fußballern noch nicht in Österreich. Ich hoffe, dass noch ein paar Folgen kommen werden." Junuzovic gefällt es auch: "Generell reden wir frei heraus, es macht uns Spaß. Und technische Fehler begehen wir beide.

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Keine Blutgrätschen

Seltener auf dem Platz, wo sie einander demnächst direkt gegenüberstehen werden. Junuzovic: "Wir freuen uns, weil es immer etwas Besonderes ist. Obwohl wir gerne miteinander spielen würden." Nimmt man auf den Freund Rücksicht? Junuzovic: "Du spielst normal dein Spiel. Aber man passt auf, dass nichts passiert im Zweikampf." Also auch keine Blutgrätsche, wenn Liendl allein aufs Tor ziehen würde? Junuzovic: "Dann ziehe ich an seinem Trikot."

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / MEISTERRUNDE: RED BULL SALZBURG - RZ PELLETS WAC

Seit über einem Jahrzehnt besteht die Freundschaft, den Ursprung nahm sie mit der gemeinsamen Zeit bei der Austria. Liendl: "Von Beginn an hatten wir eine gute Chemie, der Juno ist ein ehrlicher Typ, mit dem man Spaß haben kann." Junuzovic gibt das Lob zurück: "Wir haben ziemlich denselben Schmäh, führen aber auch ernste Gespräche. Wir haben immer Themen, über die wir reden können."

Noch wollen Junuzovic, 32, und Liendl, 34, ein paar Jahre kicken. "Ich genieße jeden Tag auf dem Platz. Die Jungen halten mich jung", sagt Junuzovic. Liendl pflichtet ihm bei: "Man ist so alt, wie man sich fühlt. Und ich fühle mich noch jung."

In der nahen Zukunft trifft Salzburg am Sonntag auf den LASK. Junuzovic: "Wir beschäftigen uns nicht damit, dass der LASK zuletzt verloren hat. Wir wollen immer gewinnen und am Ende den Titel holen." Erst ab dem späten Sonntagabend wird sich Junuzovic den Duellen mit seinem Freund widmen.

Sport Talk mit Zlatko Junuzović, und Michael Liendl

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