Internationale Pressestimmen: "Österreich kann erhobenen Hauptes gehen"

FUSSBALL-EM 2021: ITALIEN - ÖSTERREICH
Die internationalen Medien sind sich einig: Österreich hat beim Achtelfinal-Aus gegen Italien einen großen Kampf geliefert.

Gazzetta dello Sport (Italien)

Löwen Italiens. Triumph in Wembley: Wir sind im Viertelfinale. Leiden und Freude: Beim 2:1 gegen Österreich sind die Wechsel entscheidend. Es ist ein unendliches Italien. Es ist sehr hart im Wembley. 45 gute Minuten, dann leiden wir. Österreich bringt Italien wie keine andere Mannschaft bisher in Schwierigkeiten. Das ÖFB-Team hat einen Top-Player auf der Trainerbank:

Franco Foda verfügt zwar über kein Phänomen im Kader und hat in den Gruppenspielen nicht geglänzt, hat seine Mannschaft jedoch fast zum Viertelfinale gezerrt und zwar dank einer soliden und kompakten Gruppe, deren taktische Mobilität insgesamt wesentlich höher als die Technik der einzelnen Spieler ist.

Corriere dello Sport (Italien)

Weckt uns nicht auf! Das italienische Märchen geht weiter und mit geschlossenen Augen träumt man besser. Eine Schlacht in Wembley, Italiens Stolz: Ein überraschendes Österreich besiegt. Wir haben gerade den Wolf getroffen, haben die Angst kennengelernt, viele Fehler gemacht und an einem gewissen Punkt Glück gehabt, dass wir noch am Leben sind.

Foda, ein Meister der taktischen Mutationen, bestätigt seinen Ruf. Unter seiner Führung besetzt Österreich das Spielfeld und wirft ein Netz um die Azzurri. Nach 120 harten und schmutzigen Minuten findet sich Italien wieder und versenkt ein Österreich, das manchmal schwer zu verkraften ist, wie einige seiner Torten.

Tuttosport (Italien)

Ein unendliches azurblaues Herz. Erst in der Verlängerung bringt Italien Österreich mit den Wechseln von Mancini zum Einknicken. Italien schreit vor Freude und träumt weiter. Nach dem souveränen Gruppensieg leidet Italien im Achtelfinale gegen Österreich. Im ersten Auswärtsspiel in Wembley verfluchen die Azzurri in der ersten Halbzeit ihr Pech, nachdem Immobile ein Tor verfehlt hat.

Kalajdzics Treffer bricht Italiens Rekord-Torsperre, doch sein Tor genügt Österreich nicht, um sich über Wasser zu halten. Ins Viertelfinale zieht Italien ein.

Corriere della Sera (Italien)

Qual und Freude: Italien rafft sich im letzten Moment auf und schafft die Auferstehung in der Verlängerung, als die Österreicher schon bereit waren, uns zu versenken. Ein hartes Match: Österreich erweist sich als zähes Team. Gegen Mannschaften wie Österreich, die jeden Spielraum wie einen Bunker schließen, haben wir Probleme. Das ÖFB-Team glänzt mit Spielern wie Sabitzer, der Technik und Taktik hat. Nicht umsonst wird er von großen europäischen Clubs umworben.

La Repubblica (Italien)

Italien stöhnt, kann aber in dieser EM weiter träumen. Eine Zeit lang verlieren sich die Azzurri im Fußball-Tempel Wembley gegen das postmoderne Österreich des Pragmatikers Foda. Nur in der Verlängerung befreien sich die Azzurri dank eines Treffers von Chiesa, der Italien über Wasser hält. Fodas Österreich stellt Italien vor neue taktische Herausforderungen. Die robuste Gegenwehr der vielen (deutschen) Bundesligisten macht Italien zu schaffen.

The Guardian (England)

Das war großartige Abendunterhaltung. Österreich hat alles gegeben und war nur wenige Zentimeter davon entfernt, einen der Turnierfavoriten auszuschalten. Leider stand Marko Arnautovic knapp im Abseits, bevor er den Ball an Gianluigi Donnarumma vorbei ins Netz köpfelte.

In der Verlängerung ist Italien dann aufs Gaspedal gestiegen: Federico Chiesa besorgte mit einem wunderbaren Abschluss die Führung, Matteo Pessina legte ein zweites Tor nach. Marcel Sabitzer hätte danach noch den Anschlusstreffer erzielen müssen, Sasa Kalajdzic erledigte das dann, aber es war zu spät. Österreich kann erhobenen Hauptes nach Hause fahren, sie haben sich bei ihrem ersten K.-o.-Spiel bei einem internationalen Turnier seit 1954 toll präsentiert.

Mirror (England)

Arnautovic kehrte in die Stadt zurück, in der er mehrere Jahre für West Ham United die Fußballschuhe geschnürt hatte. Während des Turniers war der Ausnahmestürmer aus den falschen Gründen in die Schlagzeilen geraten und musste sich gegen die Vorwürfe wehren, nach seinem Tor gegen Nordmazedonien einen nationalistischen Ausbruch gehabt zu haben. Auch während seiner Zeit in England, zuerst bei Stoke und dann bei West Ham, fiel es dem Österreicher schwer, den Schlagzeilen fernzubleiben.

Und einmal mehr hatte es so ausgehen, als hätte er in Wembley die Show gestohlen - doch der VAR beraubte ihn dieses Moments. Sein Kopfball schien Österreich in Richtung eines Überraschungserfolgs zu bringen, aber es sollte nicht sein. Es sind oft die feinen Unterschiede.

Sunday Mail (England)

Italien, von vielen zur besten Mannschaft dieser EM gekürt, überlebte gestern Abend im Wembley-Stadion mit einem gewaltigen Schrecken gegen Österreich und schaffte es ins Viertelfinale. Roberto Mancini, der König der Coolness, sah schon ziemlich zerzaust aus, als der Schlusspfiff am Ende der Verlängerung sein Team vor dem bisher größten Schock des Turniers bewahrte.

Round of 16 Italy vs Austria

Kicker (Deutschland)

Italien steht nach einem echten Kraftakt über 120 Minuten im EM-Viertelfinale. Gegen Österreich kam die Mancini-Elf in der regulären Spielzeit trotz einer überlegenen ersten Hälfte zunächst nicht über ein 0:0 hinaus. In der Verlängerung gingen die Italiener schnell mit 2:0 in Führung, musste aber durch Kalajdzics Treffer bis zuletzt zittern.

Bild (Deutschland)

Italien ist doch noch Italien. In der Vorrunde begeisterte die Mannschaft von Roberto Mancini (56) mit tollem Offensiv-Fußball. Beim Achtelfinale vor 18.910 Zuschauern in London gibt's gegen Österreich ein knappes 2:1 nach Verlängerung.

So stark wie in der Vorrunde ist Italien gegen unsere tapferen Nachbarn nicht. Nach der Pause ist das Spiel der Blauen sogar wie abgerissen. Österreich zeigt im ersten K.-o.-Spiel seit 1954 einen großen Kampf – doch am Ende schlägt Italien gnadenlos zu und trifft in der nächsten Runde auf Belgien oder Portugal.

Welt am Sonntag (Deutschland)

Österreich verpasst das Wunder knapp. Niederlage gegen Italien in der Verlängerung. Die Sensation war zum Greifen nah. Österreich zwang Italien im EM-Achtelfinale von London mit einem 0:0 in die Verlängerung, am Ende setzte sich aber der hohe Favorit 2:1 durch. Österreich reist erhobenen Hauptes ab.

Marca (Spanien)

Italien schaut gegen tapfere Österreicher am Ende auf die Zeit. Ein Spiel, das Mancinis Männern nicht leicht fiel. Kalajdzic' Tor in der 113. Minute machte die Italiener nervös. Italien, das Team der Rekorde, voller Siege durch die Gruppenphase gegangen, das den Rekord für ungeschlagene Spiele übertroffen und ein fröhliches und starkes Spiel gezeigt hatte, musste unbeschreiblich leiden gegen ein tapferes, organisiertes Österreich, das offensiv ins Viertelfinale wollte.

L'Equipe (Frankreich)

Italien erschreckt sich, aber eliminiert Österreich im Achtelfinale der EURO. Nicht fähig, am Samstag eine Entscheidung in der regulären Spielzeit herbeizuführen, muss Italien bis in die Verlängerung warten, um sich für das EM-Viertelfinale zu qualifizieren. Auf dem Papier hatte Österreich vor dem Spiel fast keine Chance, aber Italien kam fast ins Verderben, angeschlagen und in die Verlängerung gedrängt von seinem transalpinen Rivalen.

 

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