In Linz beginnt’s: Österreichs Auftakt nach Maß gegen Aserbaidschan
Elf Jahre lang hatte Österreichs Fußballteam nicht in Linz gespielt. An das 0:3 gegen die Elfenbeinküste im November 2012 bei der Wiedereröffnung der Linzer Gugl nach einer Renovierung, die (warum auch immer) 32 Millionen Euro verschlungen hat, muss man sich nicht erinnern.
Im Gedächtnis behalten darf man das erste Länderspiel in der neuen Raiffeisen-Arena an der selben Stelle: 4:1 gegen Aserbaidschan – erstes Spiel, erster Sieg in der Qualifikation zur EM 2024 durch Tore von Sabitzer (2) und Gregoritsch.
Dabei waren die Vorzeichen für die Partie nicht die besten gewesen. Gleich an sechs Positionen musste Teamchef Rangnick die Elf gegenüber dem letzten Spiel im November, verändern. Neben den Topstars Alaba und Arnautovic fehlten vom 2:0 gegen Italien im November auch Xaver Schlager und Lienhart verletzt. Adamu und Posch waren diesmal Joker.
Neue Formation
Mit dem Personal änderte sich auch die Formation. Aus dem zuletzt etablierten 4-2-2-2 wurde ein 4-1-3-2 mit Nicolas Seiwald als einzigem Sechser und Überraschungsmann Patrick Wimmer auf dem linken Flügel.
Was sich nie ändern wird unter Ralf Rangnick, ist die Art und Weise, wie die Österreicher Fußball spielen. Oder eher, wie sie attackieren. Genau deshalb hätten die Österreicher gegen die Aseris schon nach einer Minute führen können. Unter dem hohen Druck des ÖFB-Teams servierte Goalie Imanov Christoph Baumgartner den Ball. Der Niederösterreicher entschloss sich statt zu einem Schuss aber für einen Haken und verlor die Kugel.
Ein Auftakt, der Lust auf mehr machte, wenngleich die Österreicher in Folge 15 bis 20 Minuten brauchten, um richtig ins Spiel zu kommen. Auch weil die Gäste keine Lust hatten, sich zu verstecken und mutig Fußball spielten. Genau das sollte schließlich aber zum Vorteil für Rot-Weiß-Rot werden. Die Gäste bauten ihr Spiel flach auf, die Österreicher pressten – und sie schalteten immer wieder schnell um. Wie etwa über Max Wöber, der Gregoritsch zwei Mal ideal von links bediente. Der Augsburg-Legionär scheiterte – noch.
Ein Doppelschlag sollte dann aber die Weichen auf Sieg stellen. Sabitzer, nach dem Ausfall von Alaba Kapitän, schloss einen sehenswerten Angriff über Wimmer und Baumgartner zum 1:0 ab (28.). 100 Sekunden später nützte Gregoritsch nach einem Fehler der Gäste seine dritte Chance zum 2:0 (29.).
Bis zur Pause hätten die Österreicher ihr Torkonto noch verdoppeln können, holten versäumtes aber nach Seitenwechsel nach.
Gruppe F, 1. Spieltag
Österreich - Aserbaidschan 4:1 (2:0)
1:0 Sabitzer (28.), 2:0 Gregoritsch (29.), 3:0 Sabitzer (50.), 3:1 Mahmudov (64.), 4:1 Baumgartner (69.)
Österreich (4-1-3-2): Lindner; Mwene, Trauner (75. Ulmer), Danso, Wöber (32. Posch); Seiwald; Laimer, Sabitzer (D. 75. Ljubicic), Wimmer (68. Adamu); Gregoritsch (68. Kainz), Baumgartner.
Aserbaidschan (4-3-3): Imanov; Haghverdi, Mustafazada, Hasanalizada (46. Krivotsyuk), Jafarguliyev (46. Aliev); Richard Almeida (77. Isayef), Mahmudov, Israfilov (60. Jamalov); Kökcü (46. Alasgarov), Dadashov, Sheydayev.
Gelbe Karten: Wöber; Jafarguliyev, Mahmudov, Almeida, Israfilov, Dadashov.
Weiters spielten:
Schweden – Belgien 0:3 (0:1).
Tore: Lukaku (35., 49., 83.).
Österreichs Spiele bis zum Sommer: Österreich – Estland (Montag, 27. März, 20.45 Uhr, Linz, live ORF1), Belgien – Österreich (17. Juni, 20.45 Uhr, ORF1), Österreich – Schweden (20. Juni, 20.45 Uhr, Wien, ServusTV).
Eine Unachtsamkeit
Und es war Sabitzer, der nach Seitenwechsel zum Mann des Spiels mutierte. Der Freistoß über die Mauer und ins Kreuzeck zum 3:0 war Prädikat Weltklasse (50.). Den vierten Treffer der Österreicher durch Baumgartner (69.) bereitete der Manchester-United-Legionär mit einem Eckball vor. Einziger Schönheitsfehler an diesem Abend: Zwischen den beiden Treffern hatten sich die Österreicher eine Unachtsamkeit geleistet und Mahmudov auf 3:1 verkürzt (64.)
Gregoritsch, Sabitzer und Baumgartner durften sich alsbald ausrasten, an der Dominanz der Österreicher änderten schließlich aber auch fünf Wechsel nichts – die drei Punkte waren in trockenen Tüchern.
Ebenso jene von Gruppenfavorit Belgien: Lukaku schoss beim 3:0-Erfolg in Schweden alle drei Tore.
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