Ausprobiert wurden auch offensive Mittelfeldspieler als sogenannte „falsche Neun“, einmal durfte Marcel Sabitzer in diese Rolle schlüpfen, dann wieder Christoph Baumgartner. Experimente, die nicht von Nachhaltigkeit gekrönt waren.
Als durchaus nachhaltig erwies sich dagegen Michael Gregoritsch, zumeist in seiner Rolle als Joker. In 43 Länderspielen hat er sieben Tore erzielt, dabei wichtige wie bei der EM 2021 im ersten Gruppenspiel gegen Nordmazedonien, als er im Finish mit dem 2:1 Österreich zurück auf die Siegerstraße schoss. Sieht er sich selbst als Nachfolger von Arnautovic? „Marko 1:1 zu ersetzen ist schwierig, weil er ein anderer Spieler ist als ich. Ich bin seit sieben Jahren Teil der Truppe, was für mich immer etwas Besonderes ist. Ich genieße das sehr und bringe das ein, was ich kann.“ Bälle verteidigen, weiterleiten, gutes Anlaufverhalten beim Pressing und natürlich Torgefahr. Gegen Aserbaidschan erhält er wieder einmal von Beginn an eine Chance, bis dato hat der Steirer nur zwei Länderspiele über die volle Distanz absolviert.
Die Diskussion um einen Arnautovic-Erben stellte er in Windischgarsten ins Abseits. „Weil es den Nachfolger und Heilsbringer so bald nicht geben wird. Es geht darum, welcher Stürmer ist fit, wer gesund und in Form. Derzeit gibt es keine Nummer 1, der man die Krone aufsetzen kann. Vielleicht gibt es irgendwann einmal wieder einen anderen Stürmer, der außergewöhnlich viel trifft.“
Gregoritsch gibt die Marschroute für die kommenden zwei Spiele vor: „Wir brauchen einen guten Start, vor allem die Heimspiele müssen wir gewinnen.“
Auf einer anderen prekären Position, auf der linken Abwehrseite, holte Teamchef Ralf Rangnick am Mittwoch Verstärkung nach Windischgarsten: Andreas Ulmer. Der 37-Jährige hat bisher 31 Länderspiele für Österreich absolviert, unter Rangnick kam er bisher aber noch nicht zum Einsatz. Der Salzburg-Kapitän ist der 25. Spieler im aktuellen Teamkader und eine weitere Option auf der dünn besetzten Linksverteidiger-Position. Für das Aserbaidschan-Spiel scheint Maximilian Wöber in der Startformation gesetzt.
Der zuletzt verletzte David Alaba hat sein erstes Mannschaftstraining seit einem Monat absolviert. Der Real-Legionär stand am Mittwoch in Windischgarsten wieder auf dem Platz. Gegen Aserbaidschan wird der Abwehrspieler noch geschont, dafür besteht die Chance auf einen Einsatz am kommenden Montag gegen Estland.
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