Hurra-Fußball von Ralf Rangnick: Das ÖFB-Team macht wieder Freude
„Fußballspiele sollten nie langweilig sein, sie sollten die Zuschauer im besten Fall begeistern“, hatte Ralf Rangnick bei seinem Amtsantritt in Bad Tatzmannsdorf gesagt. Nach zwei Spielen unter dem Deutschen ist klar: Zu viel versprochen hat er nicht.
Der Hurra-Fußball des neuen Teamchefs bringt ob der vielen Pressing-Momente zwar auch immer eine Menge technische Fehler mit sich, stellt dafür aber die Kurzweiligkeit in den Vordergrund. Egal ob mit oder gegen den Ball: Unter Rangnick geht es stets schnell nach vorne. Als Dank für das Spektakel in Osijek am Freitag gab es als erste Momentaufnahme am Montag schon vor der Partie frenetischen Jubel bei der Begrüßung des neuen Teamchefs.
Personal
Der 63-Jährige hat seine ersten zwei Partien auch für Experimente genützt. Mit Ausnahme von Valentino Lazaro und des verletzten Hannes Wolf hat Rangnick in 180 Minuten alle Feldspieler zum Einsatz gebracht. Und tatsächlich: die meisten konnten überzeugen. Weitere Versuche könnten folgen.
Unabhängig vom Personal wurde in beiden Partien ein neuer Stil geboten. „Der Trainer hat uns in kurzer Zeit schon sehr viel mitgegeben und wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht, speziell was die Intensität betrifft“, sagt etwa Verteidiger Marco Friedl.
Dass man nach so kurzer Zeit die Handschrift des Teamchefs erkennen konnte, war durchaus zu erwarten, allerdings „nur“ im Spiel gegen den Ball. Einige Spieler haben den Rangnick-Stil im Blut und funktionieren dabei nach wenigen Trainingseinheiten.
Dass den neuen Weg auch der Rest der Bande annimmt, zeigt ausgerechnet Marko Arnautovic. Beispielhaft, wie der 33-Jährige vor dem Ausgleich der Österreicher Dänemarks Verteidiger Andersen im höchsten Tempo anlief und damit zum schlechten Rückpass auf Torhüter Schmeichel verleitete. Durch Pressing erzwungene Tore wie diese dürfte es in der Ära Rangnick öfters geben, als tatsächlich erspielte Treffer.
So oder so sollten es mehr werden. Denn im Fall des Dänemark-Spiels ist die sonst viel zu oft als Ausrede strapazierte Chancenauswertung belegt. Dänemark hatte acht Schüsse, Österreich gleich 17. Schlechte Nachricht: Nur einer davon ging aufs Tor. Allerdings gab es durch Laimer und Kalajdzic auch zwei Großchancen, die zu Unrecht wegen Abseits abgepfiffen wurden.
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