Hoffnung auf Liga-Lizenz: Millionenspritze für die Wiener Austria
Die Austria muss gute Kondition beweisen beim Wettlauf mit der Zeit. Geht man dabei bis Freitag als Sieger hervor, dürfen sich die Wiener gute Hoffnungen machen, die Lizenz zum Spielen für die kommende Saison zu erhalten.
Denn die Unterlagen dafür müssen bis Ende der Woche der Bundesliga vorgelegt werden. In Vorgesprächen soll der Senat 5 der Liga schon bemerkt haben, dass die Violetten die nötigen Hausaufgaben trotz einiger Kopfschmerzen durchaus erledigt haben.
Und das, obwohl sich in den vergangenen Monaten ein Liquiditätsloch von bis zu fünf Millionen Euro aufgetan hat, das in einer Ho-ruck-Aktion mit viel Aufwand vonseiten der Investorengruppe erfolgreich gestopft wurde.
AG-Vorstand Gerhard Krisch meint: "Das ist Teil der Vereinbarung." Ohne Investoren würde die Austria in dieser Form ohnehin nicht mehr existieren.
Krisch zeigte sich bei Sky jedenfalls optimistisch, die Lizenz in erster Instanz erlangen zu können. "Die Aufgaben sind herausfordernd, da wir zusätzlich Forderungen zu erfüllen haben." Im Gegensatz zu den übrigen Vereinen muss die Wiener Austria beispielsweise halbjährlich zum Finanz-Rapport. Ein Fristversäumnis wie im vergangenen Jahr, das drei Punkte Abzug zur Folge hatte, sollte diesmal nicht wieder geschehen.
3. März 2023: Die Vereine müssen bis Mitternacht die Unterlagen für die Lizenz abgeben.
13. April 2023: Der Senat 5 fällt ein Urteil in erster Instanz. Vereine, die die Lizenz nicht erhalten, können innerhalb von maximal acht Tagen Protest einlegen.
Ende April 2023: Das Protest-Komitee muss die Entscheidung bekannt geben. Danach könnte der Verein innerhalb von acht Tagen das Ständig Neutrale Schiedsgericht anrufen.
31. Mai 2023: Die Bundesliga muss die Klubs bei der UEFA nennen.
Hilfe von außen
Die Austria greift bei ihrem finanziellen Überlebenskampf auf doppelte externe Hilfe zurück, wie Krisch bestätigt. Trotz eines Schuldenbergs leisten sich die Wiener also teure Expertisen. Krisch spricht von einem normalen Prozess, sich eine Außensicht zu holen.
Intern, sprich in den Gremien, erhielt Krisch dafür in den vergangenen Monaten auch immer wieder Kritik. "Ich sehe das nicht als negativ, wenn man Dinge dirigiert. Ich habe ja auch nicht die Weisheit mit dem Löffel gegessen."
Die Unternehmensberater von Syngroup Management Consulting arbeiten der Austria schon seit der Zeit von AG-Vorstand Markus Kraetschmer zu. Das Unternehmen leitete auch den Sanierungsprozess der Austria ein und begleitet ihn seitdem. Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner kümmert sich bei der Austria um die Fortbestandsprognose, die zuletzt positiv ausfiel. Nun hofft man auf die Bestätigung durch den Senat 5.
Kommende Woche sollen bei der Austria im Rahmen der Generalversammlung weitere Weichen gestellt und der neue Verwaltungsrat bestellt werden. Langfristiges Ziel ist es, die umfangreichen Gremien mit insgesamt bis zu 100 Mitgliedern zu verschlanken. Zudem sollen künftig Gremienmitglieder auch selbst vermehrt in die Tasche greifen, um das finanzielle Überleben der Austria zu garantieren.
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