Historischer Hattrick: Wie Real-Star Benzema Messi und Co. die Show stahl
Nicht Messi oder Neymar standen im Rampenlicht. Auch nicht Mbappé, der PSG gegen seinen vermutlich künftigen Arbeitgeber in Führung geschossen hatte. Nein, Karim Benzema schrieb in der spektakulären zweiten Hälfte die große Geschichte rund um das 3:1 von Real Madrid im Achtelfinale der Champions League.
Nur 17 Minuten benötigte der Franzose für die große Wende nach dem 0:1 im Hinspiel. Der Stürmer ist der älteste Spieler mit einem Hattrick in der Champions League: 34 Jahre und 80 Tage. Mit nun 309 Treffern für das „Weiße Ballett“ liegt Benzema vor Legenden wie Dí Stefano – und wird von der BBC als derzeit bester Stürmer der Welt geadelt.
Er ist auf jeden Fall der Konstanteste. Seit dem ersten Treffer in der Eliteliga im Dezember 2005 konnte er jede Saison Tore bejubeln.
Warten auf Elfer
Vor 13 Jahren um 35 Millionen von Lyon geholt, war er die meiste Zeit aber nur ein Schattenmann. Im Rampenlicht standen andere, oft Ronaldo, oder Rekordeinkauf Bale. Die strenge Hierarchie bei den Königlichen zeigt sich auch daran, dass Benzema erst nach den Abgängen von CR7 und Ramos Elfmeter schießen durfte.
Der Goalgetter mit algerischen Wurzeln ist gereift. Der Skandal um die "Sextape-Erpressung" von Teamkollege Valbuena (Urteil: ein Jahr Haft auf Bewährung) wurde ihm vergeben. Nach sechs Jahren gab es die Rückkehr ins Nationalteam.
Benzema ist immer noch für Großes zu haben – so wie der 36-jährige Modric. Nach dem umstrittenen Ausgleich (Benzema hatte PSG-Goalie Donnarumma bedrängt) leitete der Kroate mit einem Energieanfall das 2:1 ein und spielte zwei perfekte Pässe – die Endstation war Benzema.
Direkt vom Anpfiff weg folgte der nächste Ballgewinn, Benzema nutzte die Verwirrung und schob gekonnt per Außenrist ein.
Nach dem 3:1 schnappte sich David Alaba einen weißen Plastiksessel und setzte zum ungewöhnlichen Torjubel an, der um die Welt ging.
Duett mit Mbappé?
Jahr für Jahr gibt es in Madrid Diskussionen um den Benzema-Nachfolger: Am öftesten wurde nach Lewandowski geschrien und geschrieben, zuletzt war Haaland dran. Tatsächlich dürfte die Wahl auf Mbappé fallen. Der Landsmann und Kollege im Nationalteam war lange der beste Mann und traf zum 0:1. An einem zweiten Treffer hinderte den 23-Jährigen ein knappes Abseits und später ein riskantes, aber perfektes Tackling von Alaba, genau als Mbappé abzog.
Gut möglich, dass Alaba kommende Saison seine Pässe in die Offensive auf Mbappé und Benzema spielen kann. Denn der Jüngere unter den beiden französischen Sturm-Größen weicht gerne auf den Flügel aus, während Lewandowski und Benzema in einem gemeinsamen Sturm kaum vorstellbar gewesen wären.
Das Milliardenprojekt PSG wartet hingegen weiter auf den großen Triumph. Klubboss Al-Khelaifi droht Ungemach. Der Scheich soll das Schiedsrichterteam nach dem Aus bedrängt haben.
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