"Halt die Pappn": Rapid-Platzsprecher Marek konterte WAC-Coach

Fu§ball, SK Rapid Wien - RZ Pellets WAC
Das 1:1-Remis zwischen Rapid und dem WAC liefert auch am Tag danach noch Gesprächsstoff.

Brutalo-Rapidler oder ein normales Spiel mit durchschnittlich auffälligen Fouls? Das 1:1-Remis zwischen Rapid und dem WAC lieferte am Sonntag noch lange Gesprächsstoff. So gingen auch die Meinungen der zwei Trainer dazu diametral auseinander. Nicht leugnen wollten die Rapidler, dass bisher zu Hause eher zu wenig Punkte geholt wurden. Trotzdem wähnen sich die Grün-Weißen "auf einem guten Weg".

Am Tag danach spricht man vor allem von einem Wort-Duell am Spielfeldrand: Nach dem Gegentreffer der Wolfsberger zum 1:1 flog von den Rängen der Rapid-Fans ein Plastikbecher in Richtung der WAC-Bank. Nachdem sich Coach Gerhard Struber beim vierten Offiziellen darüber beschweren wollte, schaltete sich Rapid-Platzsprecher Andreas Marek ins Geschehen ein. Wie auf Aufnahmen zu sehen ist, konterte Marek Struber mit einem “Halt die Pappn”. 

"Struber hat mir den Daumen hoch gezeigt und zu mir gesagt: 'Gratuliere zu deinen depperten Fans.' Und dagegen habe ich mich dann natürlich gewehrt und ihm ein 'Hoit de Pappn' hingeschleudert. Warum soll ich so etwas sonst zu ihm sagen?", erklärte Marek gegenüber laola1.at.

"Es war teilweise überbordend"

In den ersten 45 Minuten gab es im Allianz Stadion gleich einige strittige Szenen, bei denen sich Rapid-Spieler über striktere Strafen wohl nicht beschweren hätten dürfen. Stefan Schwab, Taxiarchis Fountas oder Aliou Badji fielen mit brachialer Härte auf, Schiedsrichter Alexander Harkam beließ es aber höchstens bei Gelb oder ließ überhaupt Gnade walten. Rot gab es nur für WAC-Assistenztrainer Mohamed Sahli, weil der sich über den Spielleiter echauffiert hatte.

WAC-Coach Struber, der selbst die Gelbe Karte wegen Kritik ausfasste, sollte nachher meinen, Harkam habe es ganz klar verabsäumt, Linie ins Spiel zu bringen: "Es war teilweise überbordend." Auf der Gegenseite sah man das freilich anders. "Gegen Salzburg, LASK und WAC schaut ein Spiel so aus. Da geht es hin und her, da sind viele Schnittbälle. Wenn du das nicht annimmst, dann verlierst du. Wenn du es annimmst, dann wird es ab und zu hart. Aber es war nicht mehr", sagte Kapitän Schwab.

"Es ist ein Sport, wo Zweikämpfe passieren"

"Wir haben schon damit gerechnet, dass sie körperlich agieren werden und aggressiv agieren werden. Aber dass sie teilweise überaggressiv agieren, mit dem haben wir natürlich nicht gerechnet", meinte WAC-Leitwolf Michael Liendl. "Ich denke schon, dass man bei der einen oder anderen Aktion früher eingreifen hätte müssen. Dann wäre wahrscheinlich auch der eine oder andere in die Dusche marschiert."

Man habe sich in der ersten Hälfte "ein bisschen die Schneid abkaufen lassen", befand Alexander Kofler. Der Wolfsberger Schlussmann wollte aber nicht von einer unfairen Partie sprechen. "Es war, glaube ich, ein normales Spiel mit ein bisschen mehr Härte. Ich glaube nicht, dass man da jetzt ein Thema draus machen muss." Genau der gleichen Meinung war Rapid-Coach Dietmar Kühbauer. "Es ist ein Sport, wo Zweikämpfe passieren", sagte der Burgenländer und verwies darauf, dass sich keiner verletzt habe. "Wir vergessen, dass wir gut Fußball gespielt haben."

Struber stießen diese Aussagen von Kühbauer sauer auf. "Ein No-Go", schüttelte der Salzburger den Kopf. Schließlich hätten Trainer eine Vorbildwirkung. Kühbauer wiederum störten die nicht enden wollenden Fragen diesbezüglich, er spielte sogar mit dem Gedanken, die Pressekonferenz zu verlassen. Im Nachgang lieferte sich Kühbauer noch ein Wortduell mit einem Sky-Kommentator, von dem er sich offenbar provoziert fühlte.

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