Fehlstart nach WM-Protest: Deutschland blamiert sich gegen Japan

Fehlstart nach WM-Protest: Deutschland blamiert sich gegen Japan
Der vierfache Weltmeister schlitterte gegen Japan trotz einer 1:0-Halbzeitführung in eine 1:2-Niederlage und steht schon unter Druck.

Wie protestiere ich, wenn der geplante Protest von der FIFA boykottiert wird? Der Geheimplan aus dem deutschen Teamcamp sorgte für eine Überraschung – und ein in komplizierten Zeiten durchaus passendes Zeichen.

Auf einen stillen Protest folgten ein starker sportlicher Start und am Ende eine umso überraschendere 1:2-Niederlage gegen Japan.

Direkt vor Anpfiff stellte sich das deutsche Team zum Mannschaftsfoto auf. Die Schiedsrichter kontrollierten, ob wie von der FIFA eingefordert auf die "zu politische" "One Love"-Kapitänsbinde verzichtet wird, aber den Fingerzeig von Manuel Neuer und Co. konnte keine Gelbe Karte verhindern: Die Deutschen hielten sich ihre Münder zu.

Die Bildregie der FIFA sah (zufällig?) darüber hinweg, doch die Bilder davon waren rasch verbreitet. In der Matchpause zeigten dann auch die TV-Stationen die Aktion, die vom DFB mit „Unsere Haltung steht“ kommentiert wurde.

Zu diesem Zeitpunkt ist es noch 1:0 gestanden. Völlig verdient lag die Mannschaft von Hansi Flick gegen Japan in Führung.

Erinnerung an Horn

Maeda hatte ein Abseitstor erzielt (8.), danach wurde der Favorit dominant. Gündogan kam der Führung gleich mehrmals nahe, in Minute 33 gelang sie aus einem Elfmeter. Japans Tormann Gonda, 2016 noch in Österreichs 2. Liga für Horn im Einsatz, hatte Raum gleich zwei Mal gefoult. Bei einem klaren Abseitstor von Havertz sorgte der VAR für die Rettung des Schiedsrichters.

Das 2:0 war auch in Hälfte zwei nahe. Gündogan traf die Stange (60.). In Minute 70 parierte Gonda gleich vier Abschlüsse in Folge.

Fehlstart nach WM-Protest: Deutschland blamiert sich gegen Japan

Die erste Topchance des Außenseiters hätte eine Warnung sein können: Neuer hielt stark, Sakai schoss den Abpraller unbedrängt daneben (74.). Eine Minute später kam es zur Wiederholung: Neuer parierte, diesmal saß der Abstauber durch Doan.

Nach dem 1:1 wackelten die Deutschen plötzlich. Asano nutzte das mit einer perfekten Ballmitnahme aus, sprintete auf Neuer zu und knallte aus engstem Winkel genau dorthin, wo noch einige Zentimeter frei waren – 1:2 (83.).

Die deutsche Schlussoffensive blieb erfolglos. Damit hat Deutschland erstmals seit über 40 Jahrzehnten bei einer WM eine Halbzeitführung vergeigt. Das letzte Mal war das 1978 in Cordoba passiert…

Und jetzt wartet auf die Deutschen auch noch Spanien.

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