Europa League: Rapid steigt trotz Niederlage auf

Joelinton und seine Kollegen leisteten sich einen Umfaller, stiegen aber dennoch auf.
Die Hütteldorfer verlieren daheim 0:2, das 4:0-Polster aus dem Hinspiel reicht zum Aufstieg in die Gruppenphase.

Rapid trat in den neuen Auswärtsdressen an, aber vom Glanz der Gala in Zilina war nichts mehr zu sehen. Mit einem 0:2 gegen Trencin und der ersten Niederlage im neuen Zuhause gelang der Aufstieg mehr schlecht als recht.

Die nötige Balance zwischen Ruhe aufgrund des 4:0-Vorsprungs und Aggressivität im Europacup wurde nie gefunden. Als hätte die Mannschaft ohne den 92 der 93 Spielminuten auf der Bank sitzenden Steffen Hofmann nicht schon genug Routine gesammelt. Immerhin steht die sechste Gruppenphase in acht Jahren an.

Bereits in der dritten Minute war Joelinton nach Murg-Pass allein auf Tormann Semrinec zugelaufen und scheiterte. Auch Arnor Traustason fand den Weg zur Führung nicht (8.).

Europa League: Rapid steigt trotz Niederlage auf
25.08.2016 Fussball , UEFA Europa League - Play off Tor zum 0-1 , James Lawrence Rapid - Trencin Copyright Agentur DIENER / Alex Domanski
Effizienter war Trencin. Der neu in die Mannschaft gekommene Max Hofmann brachte Ivan Mocinic unnötig in Bedrängnis. Nach dem Ballgewinn blieb Lawrence cool, spielte noch Christopher Dibon aus und traf zum 0:1 (12.).

Im Unterschied zum naiven Auftritt beim 0:4 im Hinspiel achtete der slowakische Meister viel besser darauf, das Zentrum zu kontrollieren. Bei Rapid wirkten einige Stammspieler wie Mario Pavelic und Mocinic müde, andere‚ wie Thomas Murg und Dibon waren fehlerhaft. Insgesamt war der Auftritt trotz der Unterstützung von 21.200 Zuschauern im fast vollen Stadion viel zu lasch.

Dabei waren die drei in die Mannschaft rotierten Spieler auch keine Ausnahme. Beim 0:2 machte einer, der sich eigentlich empfehlen wollte, keine gute Figur. Stephan Auer wurde nach einer langen Flanke übersprungen. Paur köpfelte ein (35.).

Rot beruhigt

Damit war die Hälfte des Vorsprungs aufgebraucht. Um das große Zittern zu verhindern, brachte Trainer Mike Büskens in der Pause Stefan Schwab für Murg. Zu Hilfe kam auch Janco, der sich offensichtlich übermotiviert in kurzer Zeit zwei Gelbe Karten abholte – Trencin war ab Minute 53 in Unterzahl. Es folgte die erste Druckphase der Hütteldorfer im gesamten Spiel mit vergebenen Chancen von Pavelic und Auer.

Europa League: Rapid steigt trotz Niederlage auf
ABD0122_20160825 - WIEN - ÖSTERREICH: Srdjan Grahovac (SK Rapid Wien) wird medizinisch versorgt am Donerstag, 25. August 2016, während des Play-off-Rückspiels in der Europa League zwischen SK Rapid Wien und AS Trencin in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Souverän waren die Rapidler aber weiterhin nicht. Das zeigte auch der Zitterfuß von Traustason, nach Schaub-Pass allein vor dem Tor, aber ohne Ziel (71.).

Weil auch Schaub eine Top-Chance ausließ, blieb es beim enttäuschenden 0:2.

Am Freitag folgt die Auslosung der Gruppenphase, am Sonntag der Schlager gegen Salzburg im ausverkauften Allianz Stadion. Das Vorspiel ist jedenfalls nicht nur beim Meister schief gegangen.

Wien, Allianz Stadion, 21.200, SR Aleksandar Stavrev (MKD)

Hinspiel 4:0 - Rapid steht mit dem Gesamtscore von 4:2 in der Gruppenphase der Europa League (Auslosung am Freitag/13.00 Uhr in Monaco)

Tore:
0:1 (12.) Lawrence
0:2 (35.) Paur

Rapid: Novota - Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Auer - Mocinic, Grahovac - Schaub (92. S. Hofmann), Murg (46. Schwab), Traustason (83. Schrammel) - Joelinton

Trencin: Semrinec - Sulek, Udeh, Klescik, Holubek (84. Halgos) - Ket (64. Madu), Lawrence - Paur, Janco, Bala (79. Prekop) - Janga

Gelb-Rot: Janco (53./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Schaub bzw. Bala, Paur, Holubek

Rosenborg Trondheim - Austria 1:2 (0:0)
Hinspiel: 1:2 - Austria mit mit dem Gesamtscore von 4:2 in der Gruppenphase

Karabach Agdam (AZE) - IFK Göteborg 3:0 (2:0)
Hinspiel: 0:1, Karabach mit 3:1 weiter

Bröndby IF (DEN) - Panathinaikos Athen 1:1 (1:0)
Hinspiel: 0:3, Panathinaikos mit 4:1 weiter

Slovan Liberec (CZE) - AEK Larnaka (CYP) 3:0 (3:0)
Hinspiel: 1:0, Slovan mit 4:0 weiter

Grasshoppers Zürich - Fenerbahce Istanbul 0:2 (0:0)
Hinspiel: 0:3, Fenerbahce mit 5:0 weiter

Osmanlispor Ankara - FC Midtjylland (DEN/Pusic ab 56.) 2:0 (1:0)
Hinspiel: 1:0, Osmanlispor mit 3:0 weiter

Sparta Prag - SönderjyskE (DEN/Maak spielte durch) 3:2 (1:2)
Hinspiel: 0:0, Sparta mit 3:2 weiter

Partizani Tirana - FC Krasnodar (RUS) 0:0
Hinspiel: 0:4, Krasnodar mit 4:0 weiter

AZ Alkmaar (NED) - Vojvodina Novi Sad (SRB) 0:0
Hinspiel: 3:0, Alkmaar mit 3:0 weiter

BATE Borissow (BLR) - FK Astana (KAZ) 2:2 (1:0)
Hinspiel 0:2, Astana mit 4:2 weiter

RSC Anderlecht (BEL) - Slavia Prag 3:0 (2:0)
Hinspiel: 3:0, Anderlecht mit 6:0 weiter

KRC Genk (BEL) - Lokomotiva Zagreb 2:0 (1:0)
Hinspiel: 2:2, Genk mit 4:2 weiter

Schkendija Tetowo (MKD) - KAA Gent (BEL) 0:4 (0:0)
Hinspiel: 1:2, Gent mit 6:1 weiter

PAOK Saloniki (GRE) - Dynamo Tiflis 2:0 (2:0)
Hinspiel: 3:0, Saloniki mit 5:0 weiter

NK Maribor (SLO) - FK Qabala (AZE) 1:0 (0:0)
Hinspiel: 1:3, Qabala mit 3:2 weiter

Roter Stern Belgrad - US Sassuolo (ITA) 1:1 (0:1)
Hinspiel: 0:3, Sassuolo mit 4:1 weiter

Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Wir sind zufrieden mit der Situation, dass wir in der Gruppenphase sind. Mit dem Spiel können wir klarerweise nicht zufrieden sein. Wir haben unsere Chancen schlecht vollendet. Wir waren geschockt, dass der Gegner mit der ersten Chance in Führung geht. Du brauchst immer eine Grundeinstellung, die Basics. Die haben wir ein Stück weit vermissen lassen. Das ist wie mit Kindern. Du kannst ihnen viel von der heißen Herdplatte erzählen. Sie glauben es nicht, bis sie draufpacken. Heute haben wir auf die Herdplatte gegriffen. Was wir heute abgeliefert haben, war ein Griff in die Toilette."

Louis Schaub (Rapid-Mittelfeldspieler): "Die zwei Gegentore dürfen uns nicht passieren. Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir jetzt in der Gruppenphase stehen. Wir haben die Chancen einfach nicht gut ausgespielt. Wen wir bekommen ist mir egal. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben und können trotz der Niederlage zufrieden sein."

Christopher Dibon (Rapid-Verteidiger): "Wir wissen alle, dass das nicht unser bestes Spiel war. Auch wenn man auswärts 4:0 gewinnt, muss man einfach kaltschnäuziger sein. Mit dem Spiel können wir nicht zufrieden sein, dennoch stehen wir in der Gruppenphase, das war unser Ziel. Wir haben einen super Kader. Ich mache die Niederlage nicht an den Neuen (in der Startformation, Anm.) fest. Wir machen uns die Tore selbst und es wird zur Zitterpartie."

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