Nein von Rangnick zum FC Bayern - Wenger hat generell Lust

Ralf Rangnick spielte oft gegen die Bayern, doch dorthin will er (zurzeit) nicht.
Die Trainerdebatte gewinnt an Dynamik. Ein einst von den Münchnern begehrter Franzose wäre bereit für einen neuen Job.

Ralf Rangnick? Kein Interesse. Thomas Tuchel? Kein Interesse. Arsène Wenger? Mal sehen. Die Spekulationen um einen Trainer-Nachfolger für Niko Kovac beim FC Bayern gewinnen an Dynamik. Der angeblich beim deutschen Fußball-Rekordmeister gehandelte Rangnick hat eine Anstellung in München am Mittwoch ausgeschlossen. Und auch Tuchel will den französischen Spitzenverein Paris Saint-Germain nicht verlassen, um die Erstmal-zwei-Spiele-Lösung Hansi Flick nach dem Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund am Samstag abzulösen.

Dafür wäre Arsenal-Legende Wenger nach eineinhalb Jahren Auszeit bereit für eine neue Herausforderung. „Natürlich, das Trainersein hat mein ganzes Leben bis jetzt ausgemacht. Jeder, der einmal trainiert hat, wird das gleiche sagen“, äußerte der 70-jährige Franzose in einer TV-Sendung von beIN SPORTS am Dienstag.

Bayern wollte Wenger Anfang der 90er haben

„Dass zur Trainerfrage öffentlich spekuliert wird, ist völlig normal und ist auch Aufgabe der Journalisten. Aber es wird wohl auch jeder Verständnis dafür haben, dass ich mich zu Gerüchten und Spekulationen in der Öffentlichkeit nicht äußern werde“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Montag erklärt.

Wenger wurde schon während der ersten Herbst-Krise von Kovac 2018 als möglicher Nachfolger gehandelt. Auf der Liste der Bayern stand der Elsässer schon einmal, nämlich Anfang der 90er, als er bei AS Monaco tätig war. „Es ist leider nicht zustande gekommen damals, weil er sich anders entschieden hat“, berichtete Rummenigge im Frühjahr 2017 vor einem Bayern-Spiel gegen den FC Arsenal. Rummenigge sagte damals auch: „Ich habe persönlich ein sehr gutes Verhältnis zu Arsène Wenger, den ich sehr schätze seit langer, langer Zeit.“

Immer noch jünger als Heynckes

In der TV-Sendung von beIN SPORTS war die Fährte zu den Münchnern schnell gelegt. „Es ist nicht mein Recht, Sie danach zu fragen, ob es stimmt, dass Sie Bayern-Trainer werden“, sagte der Moderator an Experte Wenger gerichtet. „Also frage ich Sie: Werden wir Sie wieder als Trainer sehen in der nächsten Saison?“ Wenger antwortete darauf: „Es ist möglich, ja.“

Nach 22 Jahren beim FC Arsenal und angesichts des hohen Alters wähnt der frühere Weltmeister Marcel Desailly den Konzeptarbeiter aber nicht mehr aktiv an der Seitenlinie. „Ich sehe ihn nicht mehr an vorderster Front“, meinte der ehemalige französische Weltklasse-Verteidiger. Wenger ist allerdings immer noch zwei Jahre jünger, als es Jupp Heynckes im Herbst 2017 nach der Trennung von Carlo Ancelotti bei seiner vierten Mission an der Isar war.

Leipzigs Mastermind Rangnick hat kein Interesse. „Nein, Ralf Rangnick steht nicht zur Verfügung“, zitierte die Bild-Zeitung seinen Berater Marc Kosicke am Mittwoch. Auf die Frage, warum nicht, habe Kosicke geantwortet: „Wir glauben nicht, dass das, was Ralf Rangnick mitbringt, derzeit bei Bayern gesucht wird. Und darum macht es keinen Sinn, konkrete Gespräche zu führen.“ Rangnick ist mittlerweile Chef-Aufseher im Fußball-Netzwerk des Getränkekonzerns Red Bull.

Tuchel galt als logische deutsche Bayern-Lösung, bevor im Sommer 2018 Kovac von Eintracht Frankfurt verpflichtet wurde. Der frühere Dortmunder Coach genießt insbesondere bei Rummenigge hohe Wertschätzung. Und diesmal? „Ich bin nicht interessiert, weil ich Trainer von Paris Saint-Germain bin. Ich habe einen Vertrag und denke nicht an einen anderen Klub“, sagte Tuchel am Dienstag. Der 46-Jährige verwies darauf, dass er auch für die kommende Saison einen Kontrakt in Paris hat.

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