Köln: Stöger hat nicht den schwarzen Peter

Peter Stöger hat einen neuen Klub.
Klub-Ikone Lukas Podolski nahm den Österreicher in Schutz und kritisierte die Klubführung.

Es kommt nicht so oft vor, dass ein entlassener Trainer von den Fans und der Medienlandschaft einen dermaßen großen Zuspruch erhält wie Peter Stöger aktuell in Köln. 80 Prozent sind pro Stöger, wie der Express eruiert hat. Die dpa befürchtet einen Rückfall des FC in alte, unruhige Zeiten und gibt viel eher den Funktionären die Schuld an der Misere als dem Trainerteam. "Stöger und Schmadtke haben einen Verein geformt, über den nicht mehr die ganze Nation lachte, mit dem sich die Stadt wieder mit Stolz identifizieren konnte ..."

Die Fans feierten Stöger und Schmid unmittelbar nach dem 2:2 bei Schalke lautstark, sind wegen der Vereinsspitze aber verärgert. Erste Medien fordern den Rücktritt von FC-Präsidenten Werner Spinner, die Vereinsikone Lukas Podolski äußert von Japan aus größtes Unverständnis: Nach der Trennung von Peter Stöger stehen die Vereinsbosse des 1. FC Köln massiv in der Kritik.

"So geht man nicht miteinander um", schrieb der Ur-Kölner Podolski in seiner Kolumne in Fußball-Bild. "Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer", ließ der Weltmeister wissen. Überhaupt sei beim FC "in den letzten Wochen doch einiges schiefgelaufen. Ein Hinhalten hatte Peter Stöger nicht verdient. Er hat trotz des Chaos aber menschlich nie seine Linie verloren. Das schätze ich an ihm", bemerkte "Prinz Poldi".

Interne Probleme

Die Welt meinte überhaupt, dass sich der 1. FC Köln abschaffe. Auch intern gibt es in der Führungsspitze des in der Liga abgestürzten Europa-League-Teilnehmers Spannungen. "Wir müssen mal über unsere Gremienarbeit nachdenken", sagte Spinner. "Was alles an die Öffentlichkeit gekommen ist, ist wirklich bedenklich."

Interimstrainer Stefan Ruthenbeck fing sich einen Rüffel ein, weil er seinen Aufstieg vor seinen U-19-Spielern angekündigt hatte – wahrlich kein gelungener Einstand.

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