2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

Marc Janko (li.) und Martin Hinteregger werden sich bis zur EM noch steigern müssen.
Zwei schnelle Tore sichern den Sieg, Alaba sorgt mit einem Blackout für ein Eigentor im Finish.

Der vorletzte Test vor der EURO war letzten Endes ein durchwachsener, der einen ratlos zurück lässt. Sehr gute Ansätze, schöne Kombinationen auf der einen Seite, Konzentrationsschwächen und ein Blackout auf der anderen Seite. Und das vor den Augen von Ungarns Teamchef Storck und dessen Assistent Möller.

Auch wenn Österreich im Duell mit Malta die weiße Weste behielt. Es gelang mit dem 2:1 im neunten Spiel der achte Sieg. Wie schon gegen Albanien im März erfolgte nach einer klaren Führung ein Rückfall in der Leistung. Nur diesmal gegen einen schwächeren Gegner.

Seit Dienstagabend weiß man auch, dass Teamchef Marcel Koller doch für ein paar Überraschungen gut ist. Er gab Goalie Lindner Spielpraxis, Suttner durfte sich auf der linken Abwehrseite beweisen, Schöpf sollte von Beginn an zeigen, dass er zur Not Alaba im zentralen Mittelfeld ersetzen kann.

Schnelle Entscheidung

Das Kräftemessen mit dem 165. der Weltrangliste wurde nicht wie befürchtet ein Geduldspiel, weil es die Österreicher verstanden, ihre Überlegenheit flott in Tore zu verwandeln. Den Startschuss gab der spielfreudige Arnautovic mit einer klugen Aktion. Mit vorgetäuschter Teilnahmslosigkeit brachte er Maltas Goalie dazu, Agius kurz anzuspielen. Arnautovic setzte diesen sofort unter Druck, eroberte den Ball und schob ein – 1:0 (4.).

Schöpf nutzte die Gunst der Stunde in der 18. Minute mit einem Traumtor. Einmal mehr präsentierte das Team dabei einen schönen Spielzug, der von Erfolg gekrönt war. Klein eröffnete auf der rechten Seite, Junuzovic brachte mit einem Traumpass Schöpf ins Spiel, der in vollem Tempo einen Gegner ausspielte und zum 2:0 traf.

KURIER-Noten für die Teamspieler:

2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

FUSSBALL TESTSPIEL: EURO 2016: ÖSTERREICH - MALTA
2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

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2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

Fussball
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2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

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FBL-EURO-2016-FRIENDLY-AUT-MLT
2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

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2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

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2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen

Fussball

Das Team hatte in Folge weit mehr Probleme mit dem rutschigen Geläuf als mit dem harmlosen Gegner, viele gute Aktionen endeten, weil ein Österreicher die Haftung verlor und zu Boden ging, oder der aufhüpfende Ball auf dem nassen Terrain zu schnell wurde. Das Spiel plätscherte bis zum Ende der ersten Hälfte etwas vor sich hin, ebenso wie dann die Sprenkel-Anlage in der Pause. Offensichtlich war es noch nicht rutschig genug.

Alaba-Eigentor

Koller entließ Arnautovic und Baumgartlinger in den Feierabend, schickte Alaba erst nach einer knappen Stunde aufs Feld, was zwischenzeitlich für Stimmung auf den Rängen sorgte. Er ersetzte Schöpf und brachte mit einigen schönen Aktionen wieder neuen Schwung ins Spiel. Malta wurde in der 64. Minute gefährlich, Camilleri zielte bei einem Schuss von der Seite auch präzise, doch Goalie Özcan, zur Pause für Lindner gekommen, bewies Fingerspitzengefühl.

Österreich kontrollierte weiterhin Gegner und Geschehen, doch ein wenig fehlte der Nachdruck auf weitere Tore. So blieb es gegen einen schwachen Gegner ein ungefährdeter Sieg, der nur partielle Aufschlüsse gestattet. Zum Beispiel auch, dass Janko lange durchhielt und somit Spielpraxis nach seiner langen Verletzungspause sammelte.

2:1 - Österreich kann gegen Malta nicht überzeugen
Ramazan Özcan kam zur Halbzeit für Lindner und hatte ähnliche Aufgaben zu bewältigen. Bei einem Schuss von Camilleri war er mit den Fingerspitzen dran. Beim Gegentor setzte er Alaba unnötig unter Druck.
KURIER-Note: 3
Oder zum Beispiel, dass Alaba ein Eigentor produzierte, als er einen Pass auf den völlig überraschten Özcan mitten aufs Tor tätigte. Ein Anfängerfehler, der Malta das Ehrentor bescherte. Gegen die Niederlande ist mehr Konzentration gefordert.

Lazaro fährt nicht nach Frankreich

Nach dem Match gab Koller wie erwartet bekannt, dass aus dem erweiterten Kader Valentino Lazaro nicht zur EURO mitfährt.

Der Mittelfeldspieler von Meister Red Bull Salzburg war mit 20 Jahren der jüngste Spieler im Großkader.

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 20.200, SR Mattias Gestranius (FIN)

Tore:
1:0 ( 4.) Arnautovic
2:0 (18.) Schöpf
2:1 (87.) Alaba (Eigentor)

Österreich: Lindner (46. Özcan) - Klein, Dragovic, Hinteregger, Suttner - Baumgartlinger (46. Ilsanker), Schöpf (63. Alaba) - Harnik (64. Hinterseer), Junuzovic, Arnautovic (46. Sabitzer) - Janko (72. Okotie)

Malta: Bonello (90. Haber)- Camilleri (79. Pisani), Baldacchino, Agius, Z. Muscat, Failla - Kristensen (77. R. Muscat), Sciberras (83. Cremona), Briffa, Gambin - Farrugia (67. Mifsud)

Gelbe Karten: keine bzw. Baldacchino

Marcel Koller (Teamchef Österreich): "Es war für uns wichtig, nach dem Trainingslager in der Schweiz zu spielen, um in den Rhythmus zu kommen. Es fehlte ein bisschen Genauigkeit, ein bisschen Spritzigkeit. Nachdem man auf Bäumen kraxelt, stimmt das nicht alles gleich sofort wieder. Man will immer viele Tore sehen, wir haben auch die ein oder andere Möglichkeit gehabt. Das haben wir auch angesprochen, dass wir die Chancen besser nützen müssen. Wir sind auf einem guten Weg. Ich mache mir keine Sorgen."

Zu seinem EM-Kader (ohne Lazaro): "Wir haben Lazaro mitgenommen, weil es für ihn wichtig war, nach Verletzungen wieder einmal beim Team dabei zu sein. Wir haben ihm aber auch gesagt, dass er nicht dabei ist, wenn nichts passiert. Und es ist nichts passiert."

Alessandro Schöpf (Torschütze zum 2:0): "Es war kein einfaches Spiel für uns. Teilweise haben wir gut gespielt, teilweise aber zu langsam nach vorne gespielt. Wir haben relativ wenig Torchancen erspielt. Alles in allem war es ein guter Test. Vielleicht hat ein Stück weit die Konzentration gefehlt. Daran müssen wir arbeiten. Dann bin ich auch optimistisch, dass wir die nächsten Spiele positiv bestreiten werden."

Marko Arnautovic (Torschütze zum 1:0) - Zu seiner Auswechslung: "Ich wollte bei einem Schuss ausholen und habe ein leichtes Knacken in den Rippen gespürt. Aber es ist alles okay. Ich hab nichts Schlimmes. Es war von vorne herein ausgemacht, dass ich zur Pause ausgewechselt werde. Das hat nichts damit zu tun."

Über sein Tor: "Das ist unser Spiel gleich draufzugehen. Ich habe gesehen, dass der Verteidiger nicht aufgeschaut hat. Ich habe natürlich Glück gehabt so zum Ball zu kommen und das Tor zu schießen."

David Alaba (Eigentor-Schütze): "Wir wollten rausspielen, ich wollte mich drehen, dann sind zwei Gegenspieler auf mich zugelaufen. Ich dachte, dass Rambo im Tor steht. Das ist sehr bitter. Ich nehme das ganz klar auf meine Kappe. Uns ist bewusst, dass noch viel Luft nach oben ist, aber auch dass es ein Testspiel war. Wir stehen vor einem großen Turnier. Wir haben sehr gut gearbeitet in der Schweiz. Ich denke, dass wir noch in den Rhythmus kommen."

Pietro Ghedin (Malta-Teamchef): "Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Ich bin sehr glücklich. Österreich war nur zweimal richtig gefährlich. Man darf nicht vergessen: Wir haben schon in der Qualifikation nur 16 Tore bekommen. Früher haben wir mehr Tore bekommen, aber jetzt haben wir für alle Spieler die richtige Position gefunden.

Österreich hat eine der besten EM-Qualifikationen gespielt. Das ist ein sehr, sehr starkes Team. Das Turnier kommt erst. Das sind 24 Teams, da gibt es große Konkurrenz. Tschechien (Anm: 6:0-Sieg über Malta am Freitag) ist eine gute Mannschaft, vielleicht momentan in einer etwas besseren Verfassung als Österreich. Aber die österreichischen Spieler sind besser. Das sind beides gute Teams."

Tor: Robert Almer (Austria Wien/27 Länderspiele), Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt/8), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt/7)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/46/1 Tor), Christian Fuchs (Leicester City/74/1), György Garics (SV Darmstadt/41/2), Martin Hinteregger (Borussia Mönchengladbach/13/0), Florian Klein (VfB Stuttgart/36/0), Sebastian Prödl (FC Watford/56/4), Markus Suttner (FC Ingolstadt/16/0), Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur/3/0)

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/45/11), Marko Arnautovic (Stoke City/51/11), Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz/44/1), Martin Harnik (VfB Stuttgart/57/14), Stefan Ilsanker (RB Leipzig/15/0), Jakob Jantscher (FC Luzern/21/1), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/47/7), Marcel Sabitzer (RB Leipzig/17/3), Alessandro Schöpf (Schalke 04/3/1)

Angriff: Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt/9/0), Rubin Okotie (1860 München/17/2), Marc Janko (FC Basel/53/26)

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