WM-Quali: Schwerarbeit beim klaren Sieg der ÖFB-Frauen

Sarah Puntigam (Mi.) traf früh zum 1:0. Danach fand Österreich lange kein Mittel.
In einem mehr als einseitigem Spiel wurde der Abwehrriegel von Gegner Israel nur zwei Mal geknackt.

Rund um das Stadion in Maria Enzersdorf herrschte Parkplatznot. Das kann schon vorkommen. Aber bei einem Länderspiel des Frauen-Nationalteams? Vor etwas mehr als einem Jahr war das kaum denkbar.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Österreichs Frauen sind nach ihrem erfolgreichen Auftritt bei der Europameisterschaft in. Vier Monate nach Platz drei in den Niederlanden gab es das erste Bewerbsspiel in der Heimat. In der WM-Qualifikation gastierte Israel in der Südstadt, die mit mehr als 3000 Zuschauern gut besucht war.

Bis auf den Test vor einem Monat gegen die Niederlande standen die Frauen vor allem abseits des Rasens im Mittelpunkt. Die Auszeichnung "Mannschaft des Jahres" bei der Sporthilfe-Gala und der "Frauen-Power-Award" bei der Cristall Gala der Bundes-Sportorganisation (BSO) waren die Belohnung für die Halbfinal-Teilnahme bei der EM-Premiere im Sommer.

Israel mauerte nur

Am Donnerstag stand der Sport im Fokus. Dabei zeigte sich, dass die Österreicherinnen mehr als ernst genommen werden. Israel war mehr als eine Nummer zu klein, fürchtete sich vor der Übermacht in Rot-Weiß-Rot, verteidigte mit Frau und Maus, brachte den Ball nur drei Mal in den Strafraum der Österreicherinnen.

Dementsprechend einseitig verlief die Partie, hart an der Grenze zur Langeweile. Das dankbare Publikum bejubelte jedes Ferserl, jeden guten Pass, jeden Ballgewinn, die seltenen Ballkontakte von Torfrau Zinsberger. Und natürlich jedes Tor. Was man den Österreicherinnen vorwerfen konnte, war, dass sie lange kaum ein Mittel fanden, um sich irgendwie durch die zwei Fünferketten zu spielen. Und wenn, dann wurden die Möglichkeiten teils leichtfertig vergeben.

Dabei hatte man schon früh eine Lücke gefunden. Nach langem Pass von Wenninger ließ Billa den Ball abtropfen, und Puntigam schob den Ball an der Torfrau vorbei ins Tor (12.).

Dann kam lange nichts. Erst als Zadrazil sich fallen ließ, um die Bälle zu verteilen gab es zwei gute Chancen, doch Aschauer (34.) und Billa (35.) vergaben. Erst in der 56. Minute war Burger nach einem Pass von Zadrazil endlich erfolgreich, erzielte das 52. Tor im Nationalteam. Die unterforderte Torfrau Zinsberger sagte: "Der Sieg war genau so wichtig, wie gegen jedes andere Team."

Am Dienstag wird es mit Sicherheit schwerer, auf Mallorca wartet Gruppenfavorit Spanien.

Österreich - Israel 2:0 (1:0)

Tore:
1:0 (12.) Puntigam
2:0 (56.) Burger

Österreich: Zinsberger - Wenninger, Kirchberger, Naschenweng - Prohaska (64. Enzinger), Schiechtl (64. Klein), Puntigam, Aschauer - Burger, Zadrazil, Billa (75. Pinther)

Tabelle:
1. Österreich 2 2 0 0 6:0 6
2. Spanien 1 1 0 0 6:0 3
3. Finnland 1 1 0 0 1:0 3
4. Serbien 3 1 0 2 2:5 3
5. Israel 3 0 0 3 0:10 0
Der Gruppensieger qualifiziert sich für die WM 2019 in Frankreich, die vier besten Gruppenzweiten der sieben Gruppen spielen in einem Play-off einen weiteren Platz aus.

Dominik Thalhammer (Teamchef): "Israel hatte keine Aktion nach vorne, sie wollten auch nicht. In der ersten Hälfte waren wir gut im Rhythmus, in der zweiten haben wir uns schwergetan. Wenn wir in der zweiten Hälfte die Spannung gehalten hätten, hätten sich Räume ergeben. Wir haben auch viele Standards schlecht ausgeführt, das darf nicht passieren. Spanien wird sehr dominant sein, da schlüpfen wir in eine andere Rolle. Aber wir wollen sie stark unter Druck setzen."

Nina Burger (Torschützin): "Letztlich waren es sicher ein bisschen zu wenig Tore, aber wir müssen mit den drei Punkten zufrieden sein. Wir können die Standards sicher besser ausführen. Es war wieder ein wichtiger Schritt zur WM, jetzt müssen wir regenerieren und uns auf Spanien vorbereiten."

Manuela Zinsberger (Torfrau): "Meine Mädels haben das gut gemacht. Es war nicht so einfach, die haben zu elft verteidigt, aber wir haben 2:0 gewonnen, was wollen wir mehr. Jetzt kommt Spanien als starker Gegner, da heißt es volle Kanne spielen."

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