Von Krems bis Stockerau: Der Zwergenaufstand hat im ÖFB-Cup Tradition

Selbst die dritte deutsche Liga ist mit einem 9.000-er- Zuschauer-Schnitt besser besucht als Österreichs erste. Was unter anderem am limitierten Fan-Potenzial der Cup-Finalisten aus Hartberg (6.800 Einwohner) und Wolfsberg (25.200) liegt.
Umso bemerkenswerter, dass nach dem Tag der Arbeit in einem der zwei kaum ligareifen Kleinstadien der Pokal landet.
Als Veranstalter hätt’s der ÖFB wohl am liebsten, würde sich Rapid alle Jahre wieder fürs Finale qualifizieren, womit ein volles Wörthersee-Stadion garantiert wäre.
Doch die Grün-Weißen scheiterten diesmal an Stripfing, worüber Rapids Pfarrer und gleichzeitiger Stripfing-Obmann Christoph Pelczar zur Empörung von Rapid-Fans jubelte.
Geschmacklose Transparente wurden gespannt. Weshalb’s von Hochwürden in Hütteldorf keinen Segen mehr gibt, er auch bei Stripfing zurücktrat. Eine Runde später blieb auch Zweitligist Stripfing die Hilfe von oben versagt.

Drei Mal seit dem Krieg wurden Zweitligaklubs Pokalsieger:
1988, als der beliebte, oft unterschätzte Trainerkumpel Ernst Weber mit dem Kremser SC den damaligen Tiroler-Coach Ernst Happel taktisch austrickste.
1991, als Cordoba-Held Willy Kreuz mit Stockerau das Trainerduell gegen Cordoba-Held Hans Krankl gewann. Die Basis zum 2:1 gegen Rapid hatte 1:0-Schütze Michael Wenzel gelegt, aus dem ein Akademiker und Sporthistoriker wurde.
Und 2001, als der von Jörg Haider protegierte FC Kärnten in der Finalverlängerung gegen Tirol auftrumpfte.
Cupgeschichte schrieb auch der SV Pasching, auf dessen Platz ab sofort laut Behörden- Befehl nie mehr Flutlicht aufgedreht werden darf. 2013 hatte man noch geglänzt, wurden Salzburger, Rapidler und im Finale dann auch noch Peter Stögers Austrianer bezwungen
Pasching war Drittligist. So einer wäre fast die Klagenfurter Austria geworden. Sie darf nach abgewendetem Lizenzentzug nun doch in der Bundesliga bleiben, in der man freilich bisher nie mehr Heim-Publikum zählte als ein deutscher Drittligist.
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