Neue Stadien braucht das Land
Wir hinken hilflos hinterher. ÖFB-Präsident Leo Windtner findet deutlich Worte, wenn es um die Infrastruktur im heimischen Fußball geht. Neue moderne Stadien braucht das Land.
Windtner möchte den Hype rund um das Nationalteam nützen, um Anhänger für seine Idee eines Nationalstadions zu finden. Denn die Zeit gebietet, dass sich in Sachen Stadionbau einiges tun muss, wie auch Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer beim Fußball-Forum in der Generali Arena der Austria unterstrich: „Wir müssen ein Versäumnis von 20 Jahren aufholen. Die Infrastruktur ist der Schlüssel, damit die Klubs nicht so sehr vom sportlichen Erfolg abhängen. Fußball ist heute ein Freizeit-Dienstleister, der Angebote an den Fan machen muss. Nur über den Komfort können wir am Ball bleiben.“
Alles neu
Windtner sieht im neuen Sportminister Hans Peter Doskozil einen Hoffnungsträger in Sachen Nationalstadion. „Erste Gespräche mit der Politik hat es dazu schon gegeben. Wichtig ist, dass wir die Politiker mit ins Boot holen. Wir wollen intern sprechen und nicht über die Öffentlichkeit einen unnötigen Druck ausüben.“
Österreich ist wohl eines der wenigen Länder, die ein Großereignis wie die EURO nicht nachhaltig nützen konnten. Von der Heim-EM 2008 blieb am ehesten noch die U2-Verlängerung. Das Happel-Stadion wurde zwar um 35 Millionen Euro adaptiert, verändert hat sich im Vergleich zur Vor-EURO-Zeit nicht viel. Das Klagenfurter Schmuckkästchen bleibt meist ungenützt, das Innsbrucker Tivoli wurde nach dem letzten EURO-Spiel zurückgebaut. Lediglich die Arena in Salzburg blieb – nicht zuletzt auf Bestreben von Red Bull – erhalten.
Den Veilchen steht auch abseits des Rasens ein intensives Frühjahr bevor, mit vielen wichtigen Entscheidungen für die Zukunft des Vereins. Die Klub-Gremien haben zuletzt den Verantwortlichen grünes Licht für Verhandlungen und Vertragsabschlüsse gegeben.
„Wir sind voll im Zeitplan“, verkündet AG-Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer nicht ohne Stolz. Die Ausschreibung für den Umbau der Generali Arena auf ein Fassungsvermögen von 17.500 Zuschauer läuft schon, der Zuschlag wird für April erwartet. Parallel dazu wird am Finanzierungs-Konzept getüftelt, dieser Prozess soll ebenfalls im April abgeschlossen werden.
Großbaustelle
Die Kosten für das gesamte STAR-Projekt belaufen sich auf 48 Millionen Euro, 42 davon fließen in den Stadion-Umbau. Gesprochen wird mit einigen Banken, verhandelt mit Partner Generali um eine Verlängerung des Namensrechts. Für die zwei Jahre, in denen die Austria nicht in der Arena spielen wird, gibt es eine Kompensation für den Versicherungs-Partner mit zusätzlichen Werbeflächen geben, wie Kraetschmer versichert.
Das vielleicht irgendwann einmal ein modernes Nationalstadion sein wird.
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