Zweiklassen-Gesellschaft
In Österreich werden die Uhren immer anders ticken.
Es ist wie mit der ständig umstrittenen Drängelei zwischen Henne und Ei. Was war zuerst da?
Also, was braucht es zuerst? Ein neues, schmuckes Stadion? Als Lockmittel, als Rahmenbedingung für die Euphorie. Oder doch zuerst auf den sportlichen Erfolg hoffen, mit attraktiv dargebotenem Fußball, der zwar meist mit verstärkten personellen Kosten verbunden ist, aber irgendwann die Zahl der Interessenten vermehrt?
Für den Bundesliga-Vorstand ist die Rechnung klar: Die Infrastruktur muss halbwegs erstklassig sein, wenn man ebenso kicken möchte. Grundsätzlich richtig. Für Klubs, die unverrückbar da sind, Klubs wie Salzburg, Rapid, die Austria oder (bereits mit Abstrichen) Sturm Graz, ist es wichtig, ein dauerhaft hochstehendes Kundenservice zu bieten. Aber ein Wagnis für all jene Klubs, die aus dem Nichts aufgestiegen sind und nach geraumer Zeit dorthin auch wieder verschwinden.
In Österreich werden die Uhren immer anders ticken. Zu zufällig passiert die Zusammensetzung dieser Bundesliga. Z. B. ein neues Stadion für Wr. Neustadt? Gewagt wäre nach dem Stronach-Verblendung ein solcher Plan gewesen. Oder eines für Grödig? Für einen Ort, der an den Besucherzahlen gemessen immer als Zufluchtsort der verlorenen Seelen gelten wird.
Am vernünftigsten wäre vielleicht doch der Bau eines neuen Stadions für das Nationalteam. Höchst verdient zumindest. Und nachhaltig, wie es scheint.
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