Fußball-Gewerkschafter Prudlo: "Viele haben auf Gehälter verzichtet"

Fußball-Gewerkschafter Prudlo: "Viele haben auf Gehälter verzichtet"
Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf Österreichs Profis? Welcher Verantwortung müssen sich die Klubs stellen? Oliver Prudlo klärt auf.

Am Montag startet in Steinbrunn wieder das alljährliche VdF-Camp für vereinslose Profis. Fußballgewerkschafter Oliver Prudlo erklärt, welche Spuren die Corona-Pandemie im heimischen Profifußball hinterlassen hat.

KURIER: Wie steht’s nach fast eineinhalb Jahren Pandemie um die Berufsfußballer in Österreich?

Oliver Prudlo: Die Kurzarbeit im ersten Lockdown hat den Klubs sehr geholfen. Damals gab es ja wirklich noch die Befürchtung, dass vielleicht einige Vereine den Bach runtergehen. Zum Glück ist das so nicht eingetreten, das war aber aus damaliger Sicht nicht ganz zu erwarten. Man sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen, dass auch die Spieler ihren Beitrag dazu geleistet haben. Viele haben auf Gehälter verzichtet und dadurch geholfen, diese Krise zu meistern. Zu behaupten, dass alle Vereine gut durchgekommen sind? Das wäre sicher noch zu früh.

Wird die Pandemie noch längerfristige Auswirkungen auf Klubs haben?

Man kann schon erkennen, dass die Vereine teilweise bereits ihre Kader reduzieren und schauen, wie sie Personalkosten einsparen können. Das mag für den einen oder anderen gestandenen Profi bitter sein, ist zugleich aber auch eine Chance für junge Fußballer, weil sie jetzt zum Zug kommen. Man darf nicht vergessen: Den Vereinen sind über ein Jahr lang die Zuschauereinnahmen entgangen, die werden zwangsläufig sparsamer agier en müssen.

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