Franco Fodas Überlegungen vor dem Dänemark-Match

Nachdenklich: Franco Foda überlegt sich für Dänemark Experimente.
Österreichs Fußball-Nationalteam probt in Dänemark für den Ernstfall in Belfast.

Herning? „Das klingt gar nicht dänisch.“ Hannover-Legionär Kevin Wimmer wusste nicht so recht, wohin die Reise gestern gehen sollte. „Jedenfalls fliegen wir nicht nach Kopenhagen“, wusste er nach dem Check-in am Wiener Flughafen zu berichten. Keine Details, Dänemark ist die Destination.

Österreichs Fußball-Nationalmannschaft weist vor dem heutigen Test (20.45 Uhr/live ORF eins, KURIER.at-Liveticker) in besagtem Herning eine positive Bilanz gegen Dänemark auf. In bisher acht Duellen gelangen der ÖFB-Auswahl vier Siege, zudem gab es ein Unentschieden und drei Niederlagen. Das bisher letzte Kräftemessen endete am 3. März 2010 im Wiener Happel-Stadion mit einem 2:1 für Österreich. Ein Sieg, der keinerlei Bedeutung für das heutige Duell hat.

Schwere Aufgabe

Österreich testet wieder einmal in der Fremde, auch ein guter Probegalopp für das letzte Gruppenspiel in der Nations League im November in Belfast gegen Nordirland. Sollte davor ein Heimsieg gegen Bosnien-Herzegowina gelingen, wäre es sogar ein echtes Finale um den Gruppensieg. „Daher ist dieser Auswärtstest gut und schon wichtig in Hinblick auf Nordirland“, meint auch Wimmer. „Und das wird ohnehin schwer genug.“

So auch das heutige Spiel, weil „Dänemark kein einfacher Gegner ist. Aber wir wollen nachlegen nach dem Sieg gegen Nordirland“, so der Verteidiger. Wie auch die Österreicher, so müssen die Dänen einige wichtige Spieler vorgeben, was die Aufgabe gegen den Zehnten der Weltrangliste nicht minder erscheinen lässt. Denn Dänemark hat eine imposante Bilanz vorzuweisen, hat von den letzten 22 Länderspielen lediglich zwei verloren.

Teamchef Franco Foda hat sich einiges überlegt, wird die Startformation an einigen Positionen verändern, verriet aber nicht, wie heftig die Rotation ausfallen wird. Dafür wollte er seine Mannschaft nicht alphabetisch abwerten, wehrt sich gegen den landläufigen Ausdruck einer „B-Elf“. Dass einige prominente Spieler wie David Alaba, Marko Arnautovic oder Julian Baumgartlinger nicht zur Verfügung stehen, ist für den Coach kein großes Thema. „Wir haben viele Ausfälle, aber trotzdem genügend Qualität, um zu bestehen. Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten.“ Denn: „Alle, die hier sind, haben ihre Berechtigung. Dieses Match hat die gleiche Wertigkeit wie ein Nations-League-Spiel. Dänemark ist ein starker Gegner, doch wir wollen gut performen.“

In punkto Kapitän hielt sich der Teamchef wieder einmal bedeckt. „An meiner Einstellung hat sich nichts geändert. Ich werde es demjenigen Spieler am Spieltag mitteilen“, sagte Foda.

Franco Fodas Überlegungen vor dem Dänemark-Match

Aufgegaberlt: Kevin Wimmer (li.) könnte eine Chance erhalten.

Der letzte Test?

Das Duell mit dem Europameister von 1992 könnte für eineinhalb Jahre das letzte Freundschaftsspiel für das ÖFB-Team sein. Sollte man im Dezember in der EM-Qualifikation in eine Sechser-Gruppe gelost werden, steigen 2019 ausnahmslos Quali-Partien. Sofern Österreich dann auch noch im Nations-League-Play-off im März 2020 dabei ist, würden die nächsten Tests erst Ende Mai/Anfang Juni 2020 knapp vor der Europameisterschaft anstehen. „Das ist doch schön. Wir lieben es, wenn es um etwas geht“, meinte Teamchef Foda.

Der Deutsche freut sich auch darüber, dass man diesmal einen Probegalopp auf fremdem Terrain absolviert. „Das macht schon einen Unterschied, insofern ist es ein wichtiges Spiel.“ Der Coach hatte nach dem 0:1 in Bosnien-Herzegowina bemängelt, dass man zu oft vor eigenem Publikum getestet hatte.

Franco Fodas Überlegungen vor dem Dänemark-Match

Kommentare