Ex-Bundesliga-Trainer mischen die deutsche Liga auf

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Ex-Salzburg-Coach Marco Rose lacht mit Mönchengladbach von der Tabellenspitze, sein erster Verfolger ist Oliver Glasner.

Gerade mal 18 Tage ist es her, da lachte ganz Fußball-Deutschland über Borussia Mönchengladbach. Mit 0:4 gingen die Fohlen gegen den österreichischen Underdog Wolfsberger AC in der Europa League unter - und zwar in Mönchengladbach, dort wo die Mannschaft in Schwarz-Weiß-Grün in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts große Siege auf der nationalen und internationalen Ebene gefeiert hatte. 

Seit spätestens Sonntag ist das Europacup-Desaster Schnee von gestern, denn nach dem 5:1 gegen Augsburg lacht Mönchengladbach von der Tabellenspitze der deutschen Bundesliga. Die Westfalen profitierten von den Patzern der Konkurrenz an diesem Wochenende und stehen nach sieben Runden mit 16 Punkten auf dem ersten Rang. Erster Verfolger ist der VfL Wolfsburg, der einen Zähler weniger hat als die Borussia. "Nur" Dritter ist Titelverteidiger Bayern München, der die fünfköpfige Gruppe der Teams mit 14 Zählern anführt. 

Lauter "Ex-Österreicher"

Spätestens beim zweiten Blick auf die Tabelle fällt dem Fußball-Fan der Österreich-Bezug auf: Die Mannschaften, die derzeit auf den Rängen eins bis drei zu finden sind, werden von Trainern betreut, die in ihrer Vergangenheit in der österreichischen Bundesliga gearbeitet haben. 

Marco Rose coacht seit Saisonbeginn Borussia Mönchengladbach, Oliver Glasner den zweitplatzierten VfL Wolfsburg und Niko Kovac die Münchner Bayern. Alle drei haben in ihrer Vita den Namen Salzburg stehen. Rose trainierte zwischen 2017 und 2019 die Kampfmannschaft des österreichischen Fußball-Krösus und holte zwei Mal den Meistertitel. Zuvor hatte er mit dem U-19-Team von Salzburg die UEFA Youth League gewonnen.

Glasner hat in seinem Lebenslauf abgesehen vom Geburtsort auch die Tätigkeiten als Sportlicher Koordinator und Co-Trainer in Salzburg stehen. Als Assistenztrainer arbeitete dort auch Kovac - nachdem er zwei Jahre lang die zweite Mannschaft trainiert hatte. 

Noch im Sommer hat der ehemalige Direktor des Hamburger SV Bernhard Peters den Trend, Trainer aus Österreich nach Deutschland zu holen, verspottet. "Ich muss jungen Trainern empfehlen: Beginnt bei Ried oder Altach. Dann kommt Ihr irgendwann zu Salzburg. Und dann wird gedacht: Oh, der hat aber viel gewonnen", sagte Peters bei einem Kongress in Köln und fügte hinzu: "Manche machen sich heute zu wenig Mühe, die Trainingskompetenz zu hinterfragen statt nur rein auf die Tabelle zu schauen."

Ob Herr Peters die Tabelle noch im Blick hat?

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