Spanien
In letzter Minute setzte sich Spanien gegen Deutschland durch und verhinderte ein Elfmeterschießen. Nach vorne immer wieder begeisternd mit den hochklassigen Offensivkräften, in der Verteidigung aber nicht immer sattelfest wie zwei Topchancen von Deutschlands Füllkrug unter Beweis stellten.
Das Fehlen von Real-Routinier Dani Carvajal im Halbfinale gegen Frankreich könnte durchaus ins Gewicht fallen, ebenso die Verletzung von Jungstar Pedri. Der nahm die Entschuldigung von Toni Kroos nach dessen Foul an. Nun soll Navas bei den Spaniern die Kreise von Mbappe stören. Abwehrspieler Cucurella weiß, worauf es ankommt. "Sie spielen sehr viel vertikal, das müssen wir verhindern. Und vorne wie immer schnell den Ball erobern.“
Niederlande
Im letzten Gruppenspiel gegen Österreich hatten die Niederlande das Nachsehen. Nach der 2:3-Niederlage mussten sie gegen einen Gruppensieger ran. Doch Rumänien war beim 3:0 keine zu hohe Hürde, am Samstagabend kämpfte sich das Team von Ronald Koeman gegen die Türkei nach einem 0:1-Rückstand zurück und gewann verdient noch in der regulären Spielzeit. Erstmals seit 2004 steht man damit im Halbfinale einer EM.
"In dieser Mannschaft steckt viel Charakter, das hat sie in Berlin bewiesen“, schrieb De Telegraaf. 1988 wurde die Europameisterschaft in Deutschland ausgetragen, mit Koeman holte Oranje damals den Titel. Diesmal sagt der Bondscoach selbstbewusst: "Unsere Mission ist noch nicht vorbei.“
England
"Nur schwer anzusehen“, sei das Spiel der Engländer, schrieb Ex-Nationalspieler Gary Neville. Englische Fans beschimpfen Langzeittrainer Gareth Southgate. Starstürmer Harry Kane ist ein Schatten seiner selbst, und die gnadenlose britische Presse watscht den Teamkapitän ab.
Der 30-Jährige von den Bayern hatte im Spiel gegen die Schweiz gerade einmal 26 Ballaktionen und damit nicht einmal halb so viele wie Tormann Jordan Pickford. Das Team mit dem höchsten Marktwert dieser Europameisterschaft stolpert durch den Bewerb. Mit viel Glück sind die Three Lions bis ins Semifinale gewankt. Zumindest das Elfmeterschießen haben die Briten gelernt. Wenn am Mittwoch wieder alle fünf Schützen souverän treffen, könnte die Kritik verstummen.
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