Dank seines Ausgleichstreffers mit gerade einmal 16 Jahren und 362 Tagen kürte er sich zum jüngsten Torschützen der Turnier-Geschichte. Und nicht nur das.
„Meine Mutter hat immer gesagt, dass es auch ihr Traum ist, dass ich bei der EM ein Tor mache“, sagte Yamal, der zum Spieler des Spiels gekürt wurde. „Ich bin froh, dass ich mein erstes Tor gegen Frankreich in einem Halbfinale schießen konnte. Darüber bin ich sehr glücklich.“
Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente freute sich über den „Geniestreich“ des Jungstars. „Ich möchte ihm einen Rat mit auf den Weg geben: Ich möchte, dass er weiter demütig und mit beiden Füßen auf dem Boden bleibt und sich weiter verbessern will“, sagte der Coach.
Probleme mit dem Jugendschutz drohen
Doch das Alter von Yamal sorgt im Lager der Spanier auch für Kopfzerbrechen. Denn laut dem deutschen Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen 16-Jährige in der Nacht nur eingeschränkt arbeiten. In Paragraf 14 des Gesetzes gibt es sogar eine explizite Regelung "für die Tätigkeit von Jugendlichen als Sportler im Rahmen von Sportveranstaltungen". Eine Mitwirkung ist demnach nur bis 23 Uhr erlaubt.
Das Halbfinale war zwar kurz vor dieser Frist abgepfiffen, doch laut Gesetzesauslegung endet der Arbeitstag damit nicht automatisch. Auch Medientermine, Körperpflege und Regeneration in der Kabine zählen dazu.
Ob die deutschen Bezirksbehörden tatsächlich eine Strafe gegen Yamals Arbeitgeber, in diesem Fall den spanischen Fußballverband, verhängen, ist offen. Im schlimmsten Fall droht ein Bußgeld in der Höhe von bis zu 30.000 Euro. Der verband kündigte im Vorfeld bereits an, sorgfältig und gewissenhaft mit dem Thema umzugehen sowie alles zu tun, um die Entwicklung ihres jungen Starspielers nicht zu gefährden.
Sein Hauptarbeitgeber, der FC Barcelona, hat derweil vorgesorgt. Sein Vertrag mit dem katalanischen Weltklub läuft zumindest noch bis 2026. Um Interessenten gar nicht erst auf die Idee für einen frühzeitigen Abwerbeversuch kommen zu lassen, soll die Ausstiegsklausel mit einer Milliarde Euro festgesetzt worden sein.
Die Verbindung mit Barcelona ist eng, mit 15 Jahren debütierte er bereits bei den Profis, doch schon als Baby kam Lamine Yamal mit dem Klub in Berührung - im wahrsten Sinne. Im Alter von nur fünf Monaten war Yamal, der in ärmlichen Verhältnissen im Norden der Metropole aufwuchs, Teil eines UNICEF-Kalenders. Das Fotoshooting mit Yamal macht niemand Geringerer als Lionel Messi, damals auch erst 20 Jahre alt.
Die Fotos, die nun um die Welt gehen, zeigen den späteren argentinischen Weltfußballer, wie er Baby Yamal hält und badet. "Es war ein schwieriges Foto«, sagte nun Joan Montfort, der Fotograf des Bildes, zur Plattform The Athletic. "Messi ist immer noch schüchtern, aber er war viel schüchterner, als er anfing, und da steht er nun mit einem winzigen Baby in einer Plastikwanne voller Wasser. Und mit dessen Mutter. Am Anfang gab es nicht viel Interaktion. Es war für alle schwierig. Aber nach und nach hat sich alles eingespielt, und am Ende ist es ein ziemlich gutes Foto geworden", erinnert sich der Fotograf.
Dass ausgerechnet Messi, die spätere Ikone des FC Barcelona, mit Lamine Yamal für das Shooting zusammengespannt wurde, scheint Zufall gewesen zu sein. Oder Schicksal.
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